Straßenbau

Arbeiten am Bahnübergang zwischen Horb und Talheim

Eine Brücke soll den Talheimer Bahnübergang ersetzen; die Arbeiten beginnen am Montag, 30. Mai – zunächst ohne Verkehrsbeeinträchtigungen.

25.05.2022

Von Manuel Fuchs

Der unübersichtliche Bahnübergang an der L3355 zwischen Horb und Talheim durch eine Brücke ersetzt. Archivbild: Karl-Heinz Kuball

Der unübersichtliche Bahnübergang an der L3355 zwischen Horb und Talheim durch eine Brücke ersetzt. Archivbild: Karl-Heinz Kuball

Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe (RPK) beginnen ab Montag, 30. Mai 2022, die Arbeiten zur Beseitigung des schienengleichen Bahnübergangs zwischen Horb und dem Teilort Talheim. An seine Stelle tritt eine Straßenbrücke, was die Verkehrssicherheit im Bereich des Bahnübergangs verbessern soll.

Bereits Anfang 2022 wurden Umbauarbeiten an den Oberleitungen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen ausgeführt. Ab Montag, 30. Mai, wird zunächst das Baufeld erschlossen, unmittelbar im Anschluss folgen die Erdarbeiten für die Baugruben, danach der Bau der Brücke über die Bahn.

Darüber hinaus wird die Straßenentwässerung grundlegend erneuert sowie Wege und Anschlüsse über eine Länge von zwei Kilometern vom Kreisverkehrsplatz „Ziegelhof“ bis zur Industriestraße neu hergestellt. Zusätzlich wird die Fahrbahn vom südlichen Bauende der zukünftigen Überführung bis zur Industriestraße im Horber Industriegebiet Heiligenfeld saniert.

Die Planung sieht vor, die Arbeiten Ende 2023 abzuschließen. Die Brücke selbst soll bereits Ende 2022 oder Anfang 2023 fertiggestellt werden. Bis dahin finden die Arbeiten außerhalb des Verkehrsraums statt, sodass Verkehrsteilnehmer nur geringe Einschränkungen hinnehmen müssen. Wie das RPK betont, sind die Arbeiten allerdings sehr witterungsabhängig, was zeitliche Voraussagen erschwere.

Nach der Fertigstellung der Brücke beginnt der Straßenbau zum Anschluss des Bauwerks an die bestehende Landesstraße 355. In dieser Zeit wird die L355 zwischen dem Kreisverkehrsplatz „Ziegelhof“ und der Industriestraße voll gesperrt. Über den Beginn der Sperrung der Landesstraße Anfang 2023 wird das RPK gesondert informieren. Das Regierungspräsidium Karlsruhe bittet die Anwohnerinnen und Anwohner sowie alle Verkehrsteilnehmenden für die Belastungen und Behinderungen um Verständnis.

Informationen zum Projekt stellt das RPK auf seiner Website rp.baden-wuerttemberg.de/rpk dar.

Historie und Finanzierung des Projekt

Ende der 1970er-Jahre gab es bereits erste Überlegungen zur Beseitigung des Bahnübergangs. Die Träger öffentlicher Belange kamen zu dem Ergebnis, dass der Bahnübergang durch eine Straßenüberführung ersetzt werden soll. Die Planung wirde weiterbetrieben und mündete Ende 2018 in dem Erlass des Planfeststellungsbeschlusses.

Das Projekt umfasst die Erstellung eines Überführungsbauwerkes sowie den Ausbau der Landesstraße im angrenzenden Bereich. Die neue Straßenbrücke wird als einfeldrige Rahmenbrücke mit vorgespannten Beton-Fertigteilträgern und Ortsbetonergänzung hergestellt. Sie wird sich südwestlich des bestehenden Bahnübergangs befinden und zukünftig die Landesstraße gradlinig über die Bahngleise führen. Die L 355 wird auf einer Länge von rund 1,2 Kilometern ausgebaut. Hierbei wird die Fahrbahn als Zuführung zum Bauwerk angehoben und mit einer Breite von 7,5 Metern ausgeführt.

Da es sich um eine Maßnahme nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz handelt, ergibt sich eine Aufteilung der kreuzungsbedingten Kosten auf das Land, die DB Netz AG und den Bund. Weitere Arbeiten an der Landesstraße, die nicht in direktem Zusammenhang mit der Beseitigung des Bahnüberganges stehen, gehen zu Lasten des Landes. Somit werden jeweils 700000 Euro von der DB Netz AG und vom Bund getragen. Der Anteil des Landes Baden-Württemberg an der Gesamtmaßnahme beträgt etwa. 2,2 Millionen Euro.