Kreis Rottweil · Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit im September um 5,9 Prozent zurückgegangen

1165 Menschen fanden eine neue Stelle. Die Quote im Kreis liegt bei 2,7 Prozent. Kurzarbeit spielt nur noch eine geringe Rolle.

20.10.2021

Von NC

Im September nahm die Arbeitslosigkeit in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg ab. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 596 auf 9556 Personen. Dies waren 5,9 Prozent weniger Arbeitslose als im August und rund 25 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Mit der einsetzenden Herbstbelebung gab es reichlich Bewegung am Arbeitsmarkt: 2285 Menschen mussten sich im September erstmals oder erneut arbeitslos melden, 1045 davon nach einer Erwerbstätigkeit. Dagegen konnten sich 2870 Männer und Frauen aus der Arbeitslosigkeit abmelden, 1165 davon haben einen neuen Job gefunden, 760 haben eine Ausbildung oder eine Fördermaßnahme begonnen. Der stärkste Rückgang der Arbeitslosigkeit wurde in der Altersgruppe der Jugendlichen unter 25 Jahren verzeichnet: Dort sank mit dem Ende der Ferien und dem Beginn des Ausbildungsjahres die Arbeitslosigkeit um 16,6 Prozent gegenüber August. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk hat sich um zwei Zehntel auf 3,4 Prozent verringert.

„Die Arbeitskräftenachfrage zieht weiter an, und die Beschäftigungsaussichten in der Region haben sich verbessert“, kommentiert Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rottweil-Villingen-Schwenningen die Entwicklung.

Appell zur Weiterbildung

Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen nimmt seit Jahresbeginn zu. Im September wurden 6390 Angebote gezählt, dies waren 2301 mehr offene Stellen als vor einem Jahr. Über die Hälfte der Angebote richtet sich mit ihrem Anforderungsniveau an Fachkräfte, bei den Arbeitslosen dagegen sind mehr Helfer gemeldet. „Wir möchten die Menschen frühzeitig dazu bewegen, sich weiterzubilden. Durch die Förderung beruflicher Weiterbildung schaffen wir die Voraussetzung, geringqualifizierte Arbeitslose dauerhaft ins Erwerbsleben zu integrieren und ihre Arbeitsplatzsicherheit zu erhöhen“, betont Scholz.

Ein weiteres präventives Angebot ist die Berufsberatung für Erwerbstätige. Damit sollen Menschen erreicht werden, deren Arbeitsplätze vom Strukturwandel am Arbeitsmarkt betroffen sind. Die Betroffenen können mit einer abschlussbezogenen Weiterbildung oder Anpassungsqualifizierung gefördert und die Erwerbsverläufe stabilisiert werden. Neue Online-Angebote zur beruflichen Orientierung ergänzen die Beratung – beispielsweise das Selbsterkundungstool für Menschen im Erwerbsleben „New Plan“.

Im Landkreis Tuttlingen sank die Zahl der Arbeitslosen: 2889 Männer und Frauen waren im September arbeitslos gemeldet, 165 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote fiel in Tuttlingen auf 3,5 Prozent.

Im Kreis Rottweil sank die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls: Im September waren 2197 Personen arbeitslos, dies waren 128 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote im Kreis Rottweil sank auf 2,7 Prozent.

Im Schwarzwald-Baar-Kreis ist die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls zurückgegangen: 4470 Menschen waren im September arbeitslos, dies waren 303 weniger als im August. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,7 Prozent.

Während die Menschen in der Arbeitslosenversicherung deutlich von der besseren Arbeitsmarktlage profitieren, ist die Arbeitslosigkeit in der Grundsicherung nur leicht gesunken: Im September wurden 4865 Arbeitslose von der Agentur für Arbeit betreut. Die Arbeitslosigkeit sank um 10,6 Prozent, was einem Rückgang um 574 Personen im Vergleich zum Vormonat entspricht. In der Arbeitslosenversicherung verteilen sich die Arbeitslosen wie folgt auf die Landkreise: 1286 im Kreis Rottweil, 2147 im Schwarzwald-Baar-Kreis und 1432 im Kreis Tuttlingen. 4691 Personen waren im Berichtsmonat bei den Jobcentern arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosigkeit in der Grundsicherung ging um 0,5 Prozent zurück, ein Minus von 22 Personen. Von den Jobcentern wurden 911 Arbeitslose im Kreis Rottweil, 2323 im Schwarzwald-Baar-Kreis und 1457 Arbeitslose im Landkreis Tuttlingen betreut.

Die regionalen Betriebe meldeten den Arbeitgeber-Services der Agentur für Arbeit im September 1408 freie Arbeitsplätze. Die Zahl offener Stellen steigt in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg somit auf 6390 Angebote.

Der erleichterte Zugang zum Kurzarbeitergeld wurde von der Bundesregierung bis Jahresende verlängert. Im September gingen bei der Agentur für Arbeit acht neue Anzeigen auf Kurzarbeit für maximal 1128 Beschäftigte. Für März liegen jetzt die Daten zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit vor. Demnach setzten im März 2251 Betriebe Kurzarbeit um. 17598 Frauen und Männer befanden sich in Kurzarbeit, was einer Kurzarbeiter-Quote von 8,3 Prozent entspricht. „Es ist sinnvoll, die Zeit der Kurzarbeit für eine betriebliche Weiterbildung zu nutzen“, rät Scholz. „Die Agentur für Arbeit kann Betriebe dabei mit einer Qualifizierungsberatung und Zuschüssen zu den Lehrgangskosten unterstützen“.

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Erstellt:
20.10.2021, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 20.10.2021, 01:00 Uhr

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