Tübingen

Aspekte vermischt

Die Tübinger Innenstadtstrecke der Regionalstadtbahn ist umstritten: Die Liste „Demokratie in Bewegung“ findet sie beispielsweise zu teuer (15. Mai). Dazu gab es eine Reaktion des Grüne-Kreistagskandidaten Simon Baur aus Rottenburg (18. Mai).

21.05.2019

Von Rudolf Schnitzer, Tübingen

Herr Baur vermischt verschiedene Aspekte, um von der eingefahrenen Verkehrspolitik der Grünen abzulenken. Der Schindhaubasistunnel, welcher den Durchgangsverkehr von der Stadt ableitet, ist ein Vorhaben mit Kosten-Nutzen-Faktor von 4,8, welches komplett durch den Bund finanziert wird. Die Finanzierung der Innenstadtstrecke mit Kosten-Nutzen-Faktor von 1,07 ist noch vollkommen ungeklärt, allerdings gehen selbst die Grünen von einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag als Anteil für die Stadt Tübingen aus. Unseres Erachtens sind Park & Ride-Plätze vor der Stadt, ausgebaut zu Mobilitätszentren mit Verleihstationen für E-Mobilität aller Art sowie direktem Busanschluss sinnvoller. Diese können auch von Besuchern unserer Stadt genutzt werden. Zwei von den Grünen mitgetragene Parkhäuser am Technologiepark jedoch dienen nur den Berufspendlern, welche dazu auch noch die Stadt durchqueren müssen.

Die von Herrn Baur prognostizierten Umsteigezahlen entbehren jeglicher Grundlage. Wer die Innenstadtstrecke nutzen will, ist weiterhin an den halbstündigen Takt gebunden. Die viertelstündigen Verdichter befahren nur Teilstrecken und nur bis zum Hauptbahnhof. Deshalb wird Zahl der Umsteiger geringer ausfallen als von den Befürwortern angegeben wird. Dafür ein Drittel der innerstädtischen Busverbindungen zu opfern, können wir nicht unterstützen.

Wir fordern daher weiterhin den Ausbau des kostenlosen ÖPNV in Tübingen mit verbesserter Taktung und neue emissionsfreie Direktbuslinien.