Holzhausen · Ortsentwicklung

Attraktive zentrale Kombination

Das Mehrfamilienhaus mit Dorfgemeinschaftsraum in Holzhausen soll bis Mitte Mai 2020 fertig sein. Der Ausbau des Seltenwegs macht sichtbare Fortschritte.

11.12.2019

Von kpd

Der Seltenweg in Holzhausen wird derzeit ausgebaut. Dafür muss sehr viel Erde bewegt werden.Bilder: kpd

Der Seltenweg in Holzhausen wird derzeit ausgebaut. Dafür muss sehr viel Erde bewegt werden.Bilder: kpd

Von den Baufortschritten im Gebiet „Holzhausen-Mitte“ überzeugten sich am gestrigen Mittwoch Teile der Sulzer Stadtverwaltung, des Gemeinde- und des Holzhauser Ortschaftsrats.

Da bei Baubeginn im Sommer kein Spatenstich erfolgte, war dies gestern der erste offizielle Termin sowohl an dem Mehrfamilienhaus, in dem im Erdgeschoss der Dorfgemeinschaftsraum untergebracht wird, als auch an der Großbaustelle im Seltenweg. Dort werden riesige Erdmassen bewegt, was aber viele kaum wahrnehmen, obwohl die Baustelle hinter dem Rathaus mitten im Ort liegt.

Investor Dieter Kopp stellte im Beisein von Bürgermeister Gerd Hieber, Stadtbaumeister Reiner Wössner, Hauptamtsleiter Hartmut Walter, Ortsvorsteher Gregor Plocher, Stadt- und Ortschaftsräten und einigen Anwohnern das barrierefreie Mehrfamilienhaus vor, das im Rohbau fast fertig ist. Kopp freute sich, dass die Fenster noch vor dem Winter eingebaut werden, so dass anschließend die Innenarbeiten weitergehen können. Die Fertigstellung ist noch im Mai 2020 geplant.

Verein regelt Belegung

In dem barrierefreien Mehrfamilienhaus mit fünf Wohnungen zwischen 76 und 115 Quadratmetern Fläche ist im Erdgeschoss der mit „Leader“-Fördermitteln bezuschusste Dorfgemeinschaftsraum integriert. Dieses Modell scheint Schule zu machen, denn laut Kopp waren schon mehrere Interessenten aus dem Nagolder und Herrenberger Raum in Holzhausen, um sich die Kombination aus Wohnen und Dorfgemeinschaftsraum anzuschauen.

Wie Dieter Kopp weiter ausführte, sei die Nachfrage nach Wohnungen extrem hoch. „Die hier gingen weg wie warme Semmeln, obwohl es zu Beginn Ängste gab, ob das mit dem Dorfgemeinschaftsraum funktionieren kann. Aber das Eis wurde gebrochen, vielleicht finden sich sogar Nachahmer“, berichtete der Investor aus Mühlheim.

Ortsvorsteher Gregor Plocher zeigte sich schon in Vorfreude und hat für nächsten Sommer ein zweitägiges Fest zur Einweihung des Dorfgemeinschaftsraums geplant. Plocher hoffte, das der Holzhauser Dorfgemeinschaftsraum mit Leben erfüllt werde. Dazu soll ein Verein gegründet werden, in dem die Vorsitzenden der örtlichen Vereine Mitglied sind. Dieses Gremium soll die Belebung und Belegung regeln. Gregor Plocher könnte sich vorstellen, dass im Dorfgemeinschaftsram sowohl Informationsveranstaltungen als auch zum Beispiel Spieleabende stattfinden.

Hieber: „tolles Beispiel“

Bürgermeister Gerd Hieber ging auf die lange Geschichte des Bebauungsplans „Holzausen-Mitte“ ein, der schon 1992 aufgestellt wurde, sich aber vor allem wegen der vielen Grundstückseigentümer wenig getan habe. Doch die damaligen Zielsetzungen seien heute noch sehr aktuell, nämlich die innerörtliche Bebauung voranzutreiben, zumal auch mit mehrgeschossigen Gebäuden. „Das hat der Gemeinderat ja immer gefordert. Hier ist ein tolles Beispiel dafür“, sagte Hieber, denn Ziel sei es, „dass möglichst viele Menschen hier leben.“

Gerd Hieber räumte allerdings ein, dass die Erschließung von „Holzhausen-Mitte“ anders erfolge als bei den sonstigen Baugebieten, denn zwei Drittel der Fläche sind nach wie vor in privater Hand, nur ein Drittel konnte die Stadt Sulz bereits erwerben. „Die Stadt wird etwas mehr an Erschließungskosten dazu beitragen müssen, aber das ist gerechtfertigt. Wenn nicht jetzt, wann dann?“, fragte Hieber und verwies auf die aktuell hohe Nachfrage. Zudem stehe die Ortschaft Holzhausen „voll hinter der beeindruckenden Maßnahme.“

In der Ortsmitte wird der Seltenweg weitergeführt, der dann in einem fast 90 Grad-Schwenk zur Oberen Straße führt. Vom Rathaus führt ein Fußweg zum Seltenweg, so dass eine fußläufige Verbindung von der Ortsmitte hoch zum Neubaugebiet „Stümple“ und weiter zur Panoramahalle und zum Panoramastadion führt, wie Plocher betonte.

Eine Schattenseite haben die derzeitigen Bauarbeiten allerdings: Für die Anlieger ist es reichlich ungemütlich. Der Sulzer Bürgermeister im Verständnis und meinte, die Belästigungen seien ja zum Glück zeitlich begrenzt, wenn es mit der Fertigstellung im Mai 2020 klappe. „Wenn’s im Winter keine Überraschungen gibt sind wir im Zeitplan“, versicherte Planer Bernd Ohnmacht vom gleichnamigen Sulzer Ingenieurbüro.

Bei Kaffee und Brezeln konnte sich der Tross anschließend von den frostigen Temperaturen im Rathaus aufwärmen und noch ausführlich über die neue Holzhauser Mitte diskutieren.

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Erstellt:
11.12.2019, 17:15 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 55sec
zuletzt aktualisiert: 11.12.2019, 17:15 Uhr

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