Disney weiter stur

Auch der Ameisenmann bleibt in Tübingen außen vor

Nach den Filmen „Avengers: Age of Ultron“, „A World Beyond“ und „Tinkerbell“ wird auch die heute in Deutschland startende Comic-Verfilmung „Ant-Man“ nicht in Tübingen gezeigt.

23.07.2015

Von che

Der Grund: Es handelt sich um einen Film aus dem Hause Disney – und mit dem liegen etliche deutsche Kinobetreiber, so auch die hiesigen Vereinigten Lichtspiele (Museum, Blaue Brücke), nach wie vor überkreuz. Wie berichtet, fordert der Großkonzern auch von Kinos in Klein- und Mittelstädten einen höheren Anteil am Kassenerlös. Viele Betreiber weigern sich jedoch, darauf einzugehen. Ihr Argument: Sie müssten die Mindereinnahmen durch höhere Eintrittspreise ausgleichen, was der Kundschaft nicht zuzumuten sei. Dafür guckt das Publikum nun vielerorts in die Röhre.

Seit der Streit im April beim Start der „Avengers“ eskaliert ist, hat sich nach Auskunft von Klaus Beurer von den Vereinigten Lichtspielen wenig bewegt. Disney blieb stur – für ein Einlenken des Hollywood-Giganten war die Marktmacht der anfangs rund 200 am Boykott beteiligten Kinos wohl nicht groß genug. Zudem haben in letzter Zeit einige der Rebellen klein beigegeben.

Auch bei den Vereinigten Lichtspielen gibt es Überlegungen, demnächst wieder Disney-Filme zu zeigen – schließlich stehen im Herbst mit dem Animationsfilm „Alles steht Kopf“ und einer neuen Folge „Star Wars“ veritable Blockbuster auf der Startliste. Möglicherweise werde es dann in Tübingen einen Disney-Zuschlag geben, so Beurer. Die gute Nachricht: Anders als befürchtet, hat sich bisher kein anderer Großverleih an Disneys Onkel-Dagobert-Gebaren ein Beispiel genommen.