Dies Universitatis

Auf dem Berg geht mehr

Am Donnerstag begrüßte die Uni Tübingen ihre Erstsemester. In diesem Jahr erstmals auf der Morgenstelle.

22.10.2016

Von Johanna Soika

Auf dem Berg geht mehr

Randvoll waren die Busse, die am Donnerstagnachmittag auf die Morgenstelle hochfuhren. Und ebenso voll besetzt war der Hörsaal N6 im Hörsaalzentrum. Zahlreich waren die Erstsemester zum Dies Universitatis gekommen.

Prorektorin Karin Amos begrüßte die Neuimmatrikulierten und stellte gleich fest, dass hier schon mehr „Hörsaalfeeling“ als im Festsaal herrsche, wo der Dies in den Vorjahren stattfand. Sie erklärte, dass es viele Beteiligte gebe, die die Uni gestalten. Die Prorektorin ermunterte die Studierenden, sich ebenfalls aktiv ins Unileben einzubringen. „Bitte denken Sie nicht, dass Ihre Stimme nicht wichtig ist, nur weil Sie so viele sind.“ Amos ging auf das Leben an der Uni und die enge Verknüpfung zum Alltag ein. „Uni und Stadt sind hier in Tübingen eine enge Einheit“. Man lerne sich kennen und sehe sich oft, so die Prorektorin. Sie ermutigte die Erstsemester, einen Blick über den Tellerrand zu wagen, denn das Unileben bestehe nicht nur aus ECTS-Punkten. „Zögern Sie nicht, Neues auszuprobieren.“ Gebe es Startschwierigkeiten, sollen sich die Studierenden nicht davon abschrecken lassen. Mit der richtigen Hilfe sei alles zu bewältigen.

Schließlich übergab sie das Wort an den Studierendenrat, der sich mit wenigen Worten vorstellte und dafür warb, sich als Studierender auch in den Fachschaften zu engagieren.

Der Lehrpreis der Uni ging in diesem Jahr an Johannes Großmann, Juniorprofessor am Seminar für Zeitgeschichte. Der Sonderpreis für studentisches Engagement wurde an das Organisationsteam des 5. Studentischen Soziologiekongresses verliehen. Für musikalische Umrahmung des Programms sorgte die Big Band der Universität.

Ab 18 Uhr gab es im Hörsaalzentrum dann den „Markt der Möglichkeiten“. Dort konnten sich die Erstsemester über allerlei Einrichtungen, Gruppen und Organisationen informieren. 90 Initiativen waren es, einige mehr als im letzten Jahr. Erstmals neu dabei war beispielsweise die Muslimische Studierendengruppe, die sich erst im Februar dieses Jahres gegründet hatte. Wie auch bei den letzten Malen waren einige Verbindungen anwesend, zudem der Bach-Chor Tübingen, das Forum Scientarium, der Uni-Rugby-Club und viele weitere, die mit einem Stand über ihr Tun informierten.

Was war dieses Jahr auf der Morgenstelle für die Aussteller anders? Daniel Sailer vom Zentrum für Datenverarbeitung freute sich über mehr Platz und dass sich alles offener gestalte. Die Möglichkeiten sich auszubreiten, seien definitiv besser, so Sailer. Er habe mit weniger Studierenden gerechnet, sagte er. Dies bestätigte sich allerdings nicht. Bernd Hillebrand von der Katholischen Hochschulgemeinde Tübingen teilte diese Meinung: Auf der Morgenstelle sei es viel angenehmer und entspannter. Auch wenn ohne den Alternativen Dies gegenüber schon etwas fehle. Dieser fand wie in den Vorjahren im Clubhaus an der Wilhelmstraße statt.

Als etwas schwieriger sahen es die Standbetreuer von you-manity Tübingen. Sie waren auch beim Alternativen Dies vertreten und für sie war der Standortwechsel mit mehr Aufwand verbunden. Ähnlich ging es der Amnesty International Gruppe Tübingen. Sie stellten fest, dass im Clubhaus nicht so viel los war und fanden es sehr schade. Vor allem fiel auf, dass weniger Leute zufällig vorbei schauten, weil sie ohnehin beim Markt der Möglichkeiten waren. Die meisten, die zum Alternativen Dies gingen, waren vorab informiert und gezielt gekommen.