Auf dem Niveau von vergangenem Jahr

Montagabend, 17 Uhr, vor der Spitzweg-Apotheke in Empfingen: Apothekerin Ursula Henghuber trägt einen um den andern Stapel bunter Päckchen heraus. Georg Neumann, Vorsitzender der Evangelischen Kirchengemeinde Empfingen, und Pfarrer Christoph Gruber verstauen die Pakete in ihre Autos und zählen mit: 159, 160.

„Ich habe sehr gerne wieder eine Sammelstelle in der Apotheke gemacht“, betont die Apothekerin überzeugt von der Aktion Weihnachten im Schuhkarton. Mit dem kleinen Raum gleich am Eingang wäre das auch unter Coronagesichtspunkten sehr gut möglich gewesen. Währenddessen kommt ein Mann vorbei, hat noch ein Päckchen unter dem Arm. Gerade noch rechtzeitig. Es kann als 161. Päckchen direkt in eines der beiden Autos geladen werden, die notwendig sind, um die vielen Päckchen nach Stetten bei Haigerloch zu bringen. Ein Passant schaut der Verladeaktion interessiert zu und meint: „Das ist eine tolle Aktion!“

Am Vormittag hatte bereits die Grundschule aus Nordstetten den Kofferraum von Pfarrer Grubers Auto mit ihren Päckchen gefüllt. Alle zwei Jahre beteiligen sie
sich an der Aktion Weihnachten im Schuhkarton und fanden es praktisch, dass sie ihre liebevoll gestalteten Schuhkartons nur nach Empfingen bringen mussten. Weitere Päckchen kamen nicht nur aus Empfingen, Wiesenstetten oder Dommelsberg, sondern auch die Geschenke aus Mühlheim und Renfrizhausen nahmen diesmal den kleinen Umweg über Empfingen.

In Stetten bei Haigerloch sorgt seit vielen Jahren Familie Hermann als zentrale Sammelstelle für die reibungslose Sammlung und die korrekte Weiterleitung. Auch dort ist die Freude groß. „Wir hatten schon befürchtet, dass wir viel weniger Päckchen bekommen als im Vorjahr“, sagt Edeltraud Hermann und strahlt: „Wenn wir aber jetzt eure Päckchen sehen, dann glaube ich, sind wir auf dem Niveau vom letzten Jahr.“ Sie und ihre Familie kontrollieren nochmals alle Päckchen und verpacken sie in große Kartons für den Weitertransport.

Halfen bei dieser verantwortungsvollen Aufgabe bisher auch einige Freunde, muss das diesmal im Familienverbund gestemmt werden. „Aber wir kriegen das hin. Für die Kinder“, betont Hermann. Sie hatte kürzlich noch Kontakt zum Regionalleiter der Aktion Weihnachten im Schuhkarton und der konnte ihr versichern, dass trotz Corona alle Päckchen rechtzeitig zu Weihnachten bei den Kindern ankommen werden. Georg Neumann und Pfarrer Gruber sind sich einig: „Gerade in diesem Jahr war es wichtig bei ‚Weihnachten im Schuhkarton‘ mitzumachen und das Ergebnis zeigt, dass ganz viele Mitbürger das genau so gesehen haben.“