Luther-Jahr: Ministerpräsident Kretschmann kommt

Auf den Spuren der Reformation in Tübingen

Der Truck des Europäischen Stationenwegs der Evangelischen Kirche macht drei Tage Halt in der Universitätsstadt. Ministerpräsident Kretschmann diskutiert mit Landesbischof July über Bildung und Religion.

15.12.2016

Von hoy

W. Kretschmann Archivbild

W. Kretschmann Archivbild

Im Reformationsjahr bereist ein Truck mit mobiler Ausstellung 67 Städte in 19 europäischen Ländern. Von Freitag, 16., bis Sonntag, 18. Dezember, kommt das 16 Meter lange Mobil nach Tübingen und steht an der Hermann-Hepper-Halle. Begleitet wird sein Aufenthalt mit einer Reihe von Veranstaltungen, die Tübinger Geschichten zur Reformation erzählen.

Reformation und Bildung gehören zusammen. Das zeigt sich besonders in der Universitätsstadt Tübingen. Deshalb steht der Begriff Bildung nicht nur auf den lila Plakaten, die auf den Europäischen Stationenweg hinweisen, ganz oben. Er zieht sich wie ein roter Faden durch das Programm, das der evangelische Kirchenbezirk, die Evangelisch-Theologische Fakultät, das Evangelische Stift und die Stadt Tübingen gemeinsam auf die Beine gestellt haben.

Gleich am Freitagabend um 18.30 Uhr, eine Stunde, nachdem der Reformationstruck in Tübingen angekommen ist, unterhält sich ein prominent besetztes Podium im Evangelischen Stift zum Thema „Bildung und Religion – Freiheit inklusive“. In den Mauern der „Pflanzstätte schwäbischen Geistes“ moderiert SWR-Redakteur Holger Gohla ein Gespräch zwischen dem Landesbischof Frank O. July, dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, dem evangelischen Religionspädagogen Professor Dr. Friedrich Schweitzer sowie der Leiterin des Tübinger Geschwister-Scholl-Gymnasiums Cornelia Theune.

Show zur Tübinger Reformation

Am Samstag, 19. Dezember, erzählen ausgewiesene Fachleute die Geschichte der Reformation in Tübingen an sieben Stationen. Im Evangelischen Stift gewähren Studierende ab 10 Uhr Einblicke in die vorreformatorische Geschichte des ehemaligen Augustinerklosters, in dem Luthers Beichtvater Johann von Staupitz gewirkt hat. Eine Stunde später und hundert Meter neckarabwärts erinnert der Kirchengeschichtler Tobias Jammerthal vor der Alten Burse an Luthers wichtigsten theologischen Weggefährten Philipp Melanchthon, der in Tübingen lebte und studierte. Prof. Wilfried Setzler erklärt um 12 Uhr, was es mit der so genannten „Konkordienformel“ auf sich hat. Am Nachmittag um 14 Uhr zeigen Stiftler, wie sich die Einführung der Reformation in Tübingen abgespielt haben könnte. Anhand der Originalprotokolle rekonstruieren sie szenisch unter anderem eine Begegnung von Abgesandten des Rates mit Pfarrern des Amtes Tübingen. Im Stadtmuseum richtet Professor Dr. Jörg Robert um 15 Uhr den Fokus auf einen Kritiker der Reformation und bietet damit einen Ausblick auf die kommende Ausstellung des Museums über den Humanisten, Philosophen und Juristen Johannes Reuchlin. Stadtarchivar Udo Rauch berichtet um 16 Uhr im Rathaus, welche Rolle das zentrale Amtsgebäude und andere Orte in Tübingen im Zusammenhang mit der Reformation gespielt haben. Als siebte und letzte Station öffnet um 17 Uhr die Alte Aula in der Münzgasse 10 ihre Türen. Professor Dr. Sabine Holtz nimmt dort die Reformation der Tübinger Universität in den Blick, deren selbstbewusste Professoren es dem Reformator Ambrosius Blarer nicht leicht gemacht haben.

Den Samstag beschließt um 20 Uhr eine Motette in der Tübinger Stiftskirche. Am Sonntagmorgen, 18. Dezember, werden die Begleiter des Trucks in einem Gottesdienst um 9.30 Uhr in der Stiftskirche verabschiedet. Und um 10 Uhr macht sich das Gefährt mit seinen gesammelten Reformationsgeschichten auf den Weg nach Crailsheim.

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Erstellt:
15.12.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 15.12.2016, 01:00 Uhr

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