Rom

Aufregung um "Motordoping" im Radsport

Nach einem Bericht italienischer und französischer Medien über angebliches "Motordoping" von sieben Radprofis bei zwei Rennen in Italien schlagen Insider Alarm.

20.04.2016

Von DPA

Rom. Gianni Bugno, der Vorsitzende der Profi-Gewerkschaft CPA und Vincent Wathelet, der Manager von Ex-Weltmeister Philippe Gilbert, forderten den Weltverband UCI auf, effektiver gegen mechanische Manipulationen vorzugehen.

Die Namen der betreffenden Profis, die bei den Rennen "Strade Bianche" (Sieger: Fabian Cancellara) und "Coppi e Bartali" (Sieger: Sergej Firsanow) betrogen haben sollen, wurden allerdings nicht bekannt.

Bugno empfiehlt den Einsatz von Wärmebild-Kameras, die UCI setzt seit Jahren auf preisgünstigere Magnetbild-Untersuchungen per Tablet. Der Weltverband ist bisher nur einmal fündig geworden: Bei der Cross-WM wurde Anfang 2016 die Belgierin Femke Van den Driessche überführt, einen versteckten Motor eingesetzt zu haben. Das sei noch ein Modell "der alten Schule" gewesen, betonte Vincent Wathelet jetzt.

Seiner Meinung nach spiele diese Form des Betrugs seit 2010 eine Rolle. Der Manager berichtete von einem ungarischen Konstrukteur, der 2015 fast 1400 Spezialmotoren, die in der Hinterradnabe oder dem Sattelrohr versteckt werden können, verkauft habe. Solch ein Antrieb koste 7500 Euro und werde "sicher nicht nur an Hobbyfahrer verkauft", vermutet Wathelet.