Tennis

Aufschlag zum Kampf gegen den Abstieg

Julia Görges eröffnet heute den Fed Cup. Angelique Kerber bestreitet am Sonntag das Spitzenspiel.

22.04.2017

Von HELEN WEIBLE

Auftaktduell: Julia Görges (li.) und Elina Svitolina. Foto: dpa

Auftaktduell: Julia Görges (li.) und Elina Svitolina. Foto: dpa

Die Einzelmatches des Fed Cups heute und am Sonntag stehen fest: Die Relegationspartie der deutschen Tennis-Frauen in der Stuttgarter Porsche-Arena wird von Julia Görges (Bad Oldesloe/WTA 46) gegen die ukrainische Nummer eins, Elina Svitolina (WTA 13), eröffnet. Damit erhielt die routinierte Görges gegenüber der neu ins Team berufenen Laura Siegemund (Metzingen/37) von Bundestrainerin Barbara Rittner den Vorzug. Das zweite Einzel bestreitet die Weltranglistenerste Angelique Kerber gegen Lesia Tsurenko (43). Der SWR schaltet in Sport Extra ab 13.45 Uhr live zu und überträgt aus der 4500 Zuschauer fassenden Porsche-Arena bis 16 Uhr. Alle Matches lassen sich auch als Stream auf DAZN mitverfolgen.

Am Sonntag ab 11 Uhr (ab 10.45 Uhr/SWR) stehen sich im Spitzeneinzel zunächst die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Kerber und Svitolina gegenüber. Danach trifft Görges auf Tsurenko. Rittner nominierte vorläufig für das Doppel Laura Siegemund und Carina Witthöft (69), der ukrainische Nationaltrainer Mikhail Filima berief Olga Savtschuk (323) und Nadija Kischenok (594). Beide Chefs können sich aber noch umentscheiden.

Kerbers 50:50-Chance

Die 22 Jahre alte Svitolina hatte die zurückliegenden drei Duelle gegen die sieben Jahre ältere Kerber gewonnen. Die Gesamtbilanz ist mit 5:5 Siegen ausgeglichen. Rittner weiß um die Schwere dieser Aufgabe: „Elina Svitolina ist eine absolute Topspielerin. Sie wird sich künftig garantiert unter den besten Acht der Welt etablieren. Eigentlich beherrscht sie alles, bietet keine Angriffsfläche“, sagte Rittner im Interview mit dem Deutschen Tennis-Bund (DTB). Und Kerber? Für die soll der Knoten nach einer bislang eher durchwachsenen Frühjahrs-Saison jetzt auf dem Stuttgarter Sand platzen. „Ich fühle mich gut und freue mich, dass es endlich losgeht“, hörte sich Kerber gestern im Stuttgarter Rathaus zuversichtlich an. „Über die Konsequenzen einer Niederlage machen wir uns keine großen Gedanken. Wir wollen rausgehen und die Ukraine schlagen“, lautete die Marschroute der besten deutschen Tennisspielerin.

Die DTB-Damen würden bei einer Niederlage erstmals seit 2012 wieder in die Zweitklassigkeit absteigen. Vor drei Jahren stand das Rittner-Ensemble im Finale – der bislang größte Erfolg der nunmehr zwölfjährigen Ära. Der Weltverband ITF wird allerdings im Sommer über eine Reform des Teamwettbewerbs entscheiden. Ab 2018 bliebe das DTB-Quartett bei 16 Teams selbst bei einer Niederlage noch erstklassig. Helen Weible