Sulz · Weiterbildung

Aus Platz- und Zeitnot später

Die Volkshochschule darf seit Montag wieder Kurse veranstalten, startet in Sulz aber wegen der hohen Auflagen erst nach den Pfingstferien. Laut VHS-Leiter Sven Grabowski fehlt es an Räumen, zudem dauern die Vorbereitungen länger.

25.05.2020

Von Cristina Priotto

Die zwei Räume im Gebäude der Volkshochschule Sulz in der Neckarstraße reichen bei Weitem nicht aus, um alle Weiterbildungskurse anzubieten. Da die Einrichtung wegen der Corona-Verordnung aber bis 15. Juni keine Zimmer in allgemeinbildenden und beruflichen Schulen nutzen darf, war es für die VHS nicht möglich, gleich zum erstmöglichen Re-Start am 25. Mai wieder loszulegen. Archivbild: Karl-Heinz Kuball

Die zwei Räume im Gebäude der Volkshochschule Sulz in der Neckarstraße reichen bei Weitem nicht aus, um alle Weiterbildungskurse anzubieten. Da die Einrichtung wegen der Corona-Verordnung aber bis 15. Juni keine Zimmer in allgemeinbildenden und beruflichen Schulen nutzen darf, war es für die VHS nicht möglich, gleich zum erstmöglichen Re-Start am 25. Mai wieder loszulegen. Archivbild: Karl-Heinz Kuball

Im Zuge der Lockerungen nach dem Corona-Lockdown hatte die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann am vergangenen Freitag die Wiedereröffnung von Volkshochschulen, kirchlichen Bildungsträgern sowie Sprach- und Nachhilfeinstituten ab 25. Mai erlaubt. Allerdings müssen die Weiterbildungseinrichtungen dafür strenge hygienische Maßnahmen einhalten. Dazu zählt vor allem die Einhaltung des Mindestabstands von 1,50 Metern zwischen den Teilnehmern.

Die Sulzer Volkshochschule (VHS), die unter der Trägerschaft eines Vereins mit einem nebenberuflichen Leiter steht, stellen die hohen Anforderungen allerdings vor kurzfristig unlösbare Aufgaben. In einer rasch einberufenen Zusammenkunft tauschten sich Doris Jerger und Silke Schmid von der VHS-Geschäftsstelle am gestrigen Montagmorgen per E-Mail mit Leiter Sven Grabowski aus. Die Teilnehmer laufender Kurse, die seit Mitte März coronabedingt unterbrochen werden mussten, wurden zwischendurch immer wieder über den aktuellen Stand informiert, teilte Schmid auf Nachfrage mit.

Grabowski hatte am ersten möglichen Tag des Volkshochschul-Re-Starts aber mit den hohen Hygiene- und Abstandsauflagen zu kämpfen. In einer Pressemitteilung gab der Sulzer VHS-Leiter bekannt: „Für unsere kleine, eigenständige Einrichtung, die alle Maßnahmen in eigener Verantwortung durchführen muss, sind diese Umstände – neben den finanziellen Belastungen durch den Kursausfall seit Mitte März – personell und organisatorisch kaum umsetzbar.“

Wie Sven Grabowski erklärte, erschweren räumliche Engpässe die Wiederaufnahme der Weiterbildungsangebote.

Denn das VHS-Gebäude in der Neckarstraße verfügt lediglich über zwei Kursräume – einen mit Tischen und Stühlen und einen als Bewegungsraum genutzten. Das Gros der Seminare findet in der Elly-Heuss-Knapp-Schule, in den städtischen Turnhallen oder dezentral über die ganze Stadt verteilt statt. Aufgrund der eingeschränkten räumlichen Situation und wegen der Corona-Verordnung der Landesregierung, wonach keine Räumlichkeiten in allgemeinbildenden und beruflichen Schulen durch die Volkshochschule genutzt werden dürfen, ist es laut Grabowski „schier unmöglich, den Kursbetrieb innerhalb weniger Tage neu zu organisieren und wieder aufzunehmen“.

Das Team der Sulzer Volkshochschule hat daher entschieden, den Kursbetrieb erst nach den Pfingstferien ab 2. Juni wieder „mit größtmöglichem Umfang“ zu starten. Bereits begonnene Kurse werden fortgesetzt und, falls erforderlich, im Umfang angepasst. „Die Teilnehmer werden in Absprache mit den Kursleitern rechtzeitig informiert“, verspricht der VHS-Leiter.

Bewegungsangebote ab 2. Juni

Gemäß einer Meldung vom 25. Mai ist es ab 2. Juni möglich, wieder einige Bewegungskurse anzubieten, ebenfalls unter Einhaltung strenger Maßnahmen.

Parallel zu den aufwendigen Vorbereitungen für die Wiederaufnahme des Kursbetriebs nach den Pfingstferien steckt die VHS Sulz in der Planung des Herbstsemesters 2020. „Wir möchten unseren Dozenten Planungssicherheit in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit geben“, teilte Sven Grabowski am Montag mit.

Ministerin fordert Hygieneplan und Reinigungsroutinen

Kultusministerin Susanne Eisenmann hat am 22. Mai mitgeteilt, dass „Einrichtungen der allgemeinen Weiterbildung wie Volkshochschulen, kirchliche Bildungsträger sowie Sprach- und Nachhilfeinstitute unter Einhaltung der Hygiene-
und Abstandsregelungen ab 25. Mai den

Betrieb wieder aufnehmen können“.

Für den Wiederbeginn müssen die
Weiterbildungseinrichtungen sowie Sprach- und Nachhilfeinstitute die für Schulen geltenden Hygienehinweise umsetzen. Zentral ist dabei das Abstandsgebot von mindestens 1,50 Metern in den
Räumen. Dadurch ist
die Zahl der Personen, die an den Kursen teilnehmen, beschränkt.

Schutz- und Reinigungsvorschriften müssen außerdem
eingehalten werden.
Dazu zählen die Erstellung eines Hygieneplans, Reinigungsroutinen für Kontaktflächen oder Arbeitsmittel sowie Abstandsschutz bei Zugängen
zu den Seminar- und den Unterrichtsgebäuden sowie in den Pausen.

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Erstellt:
25.05.2020, 20:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 37sec
zuletzt aktualisiert: 25.05.2020, 20:00 Uhr

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