Tübingen

Aussicht

Rund 2600 junge Menschen folgten in Tübingen dem Aufruf der Initiative „Fridays For Future“ und blieben am Freitagvormittag der Schule fern („Für einen bewohnbaren Planeten“, 16. März).

22.03.2019

Von Nina Rupprecht, Tübingen

Den Grundstein für die „Fridays For Future“, die am vergangenen Freitag in Tübingen rund 2600 Demonstrant(inn)en auf die Straße brachte, legte im vergangenen Jahr Greta Thunberg. Sie beschloss zu Beginn, komplett
der Schule fernzubleiben und
protestierte vor dem Parlament mit dem Banner: „Schulstreik für das Klima.“

Wenn die Menschheit – Politiker/innen, Unternehmensleiter/innen, Bürger/innen – ihr Verhalten nicht ändert, kommt es durch die Klimakatastrophe zu steigenden Zerstörungen für unsere Umwelt und uns. Ich kann verstehen, dass diese Aussicht einen Streik hervorruft. Dass sich Schüler/innen die Frage stellen, warum nicht gehandelt wird beziehungsweise wie sie handeln können. Dass sie demonstrieren und streiken anstatt in der Schule zu sitzen und ,für die Zukunft‘ zu lernen, wenn gleichzeitig ebendiese Zukunft so gefährdet ist. Das sollte auch Menschen, die nicht mehr zur Schule gehen, zum Aktivismus bewegen. Beispiele für Unterstützer der Proteste sind die Scientists for future oder auch die Parents for future (ihre Petition ist unter parentsforfuture.de/unterschreiben-ba-wue/ zu finden).

Politiker/innen, die in der Hauptsache darauf hinweisen, man solle außerhalb der Schulzeit protestieren, haben den entscheidenden Punkt nicht verstanden: Erst wenn eine andere Klimapolitik gemacht wird, ist der Schulbesuch für die Demonstrierenden wieder vollständig sinnhaft. Es geht bei den Protesten nicht um die Abwesenheit vom Unterricht, sondern um die Zukunft der Streikenden.

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Erstellt:
22.03.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 40sec
zuletzt aktualisiert: 22.03.2019, 01:00 Uhr

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