Woche gegen Rassismus: Banner drinnen und draußen

Ausstellung zeigt Statements von 10 prominenten Rottenburgern · OB Neher ließ Protestbanner abhängen

Im Rathaus-Foyer begründen zehn prominente Rottenburger auf großen Plakaten, weshalb sie gegen Rassismus eintreten. Das Spektrum reicht vom CDU-Oberbürgermeister bis zur SPD-Stadträtin, vom katholischen Bischof bis zur islamischen Theologin, vom Volleyball-Trainer bis zum Krimi-Autor.

15.03.2018

Von mi

Beim Kopp-Verlag geht es um „in Rottenburg hergestellten Rassismus“, findet das „Bündnis gegen Rechts“. Privatbild

Beim Kopp-Verlag geht es um „in Rottenburg hergestellten Rassismus“, findet das „Bündnis gegen Rechts“. Privatbild

Am Montagabend eröffnete OB Stephan Neher die Ausstellung – und damit auch die Internationalen Wochen gegen Rassismus, mit 20 Veranstaltungen in Rottenburg (bis zum 25. März). Rund 40 Leute kamen zur Eröffnung, viele vertraten einen der zahlreichen Mitveranstalter.

Dazu gesellten sich auch mehrere Mitglieder des Rottenburger „Bündnis gegen Rechts“, das im Sommer 2016 eine Demonstration mit mehreren hundert Teilnehmern organisiert hatte. Sie parkten einen grünen Transporter vor dem Rathaus und befestigten mehrere Banner daran.

OB Neher nahm die Banner kurz in Augenschein und ließ sie dann, nach Rücksprache mit dem Ordnungsamt, beschlagnahmen. „Diese Aktion war nicht angemeldet“, erklärte Rathaus-Sprecherin Birgit Reinke dazu auf Nachfrage. Sinn der „Wochen gegen Rassismus“ sei es, „miteinander ins Gespräch zu kommen. Da kann man nicht einfach ein Auto vor dem Rathaus abstellen.“ Wenn das „Bündnis gegen Rassismus“ einen Infostand oder ähnliches angemeldet hätte, „dann wäre das sicher kein Problem gewesen“, sagte Reinke. Die Bündnis-Aktiven könnten ihre Banner jederzeit auf dem Ordnungsamt abholen.

Genau dies wollte am Mittwochvormittag ein Bündnis-Mitglied erledigen. Weil es dabei jedoch seine Personalien angeben sollte, zog es wieder ab. „Aus Selbstschutz“, erklärte ein anderes Bündnis-Mitglied am Telefon. Die Antifa-Aktivisten befürchten Übergriffe durch Rechtsradikale, wenn ihre Namen bekannt werden.