Dschungelcamp

Auszug im Rekordtempo

Nach dem ersten Wochenende ist trotz vorheriger Debatte um eine mögliche Absage alles wie immer – bis ein Ex-Bundesminister ins Krankenhaus muss.

13.01.2020

Von dpa

Aus für Ex-Verkehrsminister Günther Krause. So schnell fuhr noch keiner heim. Foto: Wüstneck/dpa

Aus für Ex-Verkehrsminister Günther Krause. So schnell fuhr noch keiner heim. Foto: Wüstneck/dpa

Es hat schon viele spektakuläre Auszüge aus dem RTL-Dschungelcamp gegeben, doch Ex-Verkehrsminister Günther Krause übertrifft sie alle. So schnell wie er war noch niemand weg. Gerade noch hatte RTL für die Auftakt-Show, die mit 6,01 Millionen Zuschauern ein paar mehr sehen wollten als 2019, aber deutlich weniger als 2018, eine Parodie auf einen Staatsempfang inszeniert. Kurz danach war der Mann, der einst den deutsch-deutschen Einigungsvertrag aushandelte und danach im Kabinett von Helmut Kohl saß, schon wieder ausgezogen. Damit war es vorbei mit dem ersten Politiker in der Dschungelcamp-Geschichte.

Wegen eines Schwächeanfalls („Wenn der Körper Nein sagt, muss der Geist hören“) wurde Krause ins Krankenhaus gebracht – wo er sich allerdings so schnell erholte, dass er kurz darauf eine kurze Grußbotschaft an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schicken konnte, die er vor der Show als gute Bekannte bezeichnet hatte: „Liebe Angela, liebe Angie, falls du zusiehst, ich werde wieder richtig gesund“, sagte er in der zweiten Folge von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“, die am Samstagabend ausgestrahlt wurde. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Du wirst mich nicht los!“

„Günther Krause fährt nach Hause“, fasste Moderator Daniel Hartwich zusammen. „Im Grunde war er nur hier, um sein Begrüßungsgeld abzuholen.“ Zu Krauses Ehrenrettung: Nastassja Kinski bekam 2017 schon kurz vor dem Abflug nach Australien kalte Füße und tauchte nie im Dschungelcamp auf. Aber von denen, die es ins Camp schafften, ist Prof. Dr. Krause nun der vorerst unangefochtene Rekordhalter.

Dabei hätte ein bisschen Politik dort sicher nicht geschadet. Und das nicht nur, weil Daniela Büchner daran scheiterte, drei deutsche Bundeskanzler aufzuzählen. Der CDU-Politiker aus Mecklenburg-Vorpommern, der bis zu seinem Rücktritt 1993 in mehrere Skandale verwickelt war, präsentierte sich durchaus vielversprechend, amüsierte schon bei seinem kurzen Auftritt mit eher rudimentären Englischkenntnissen („I can?t no good speak of English“) und seiner Angst vor einer kleinen, mutmaßlich hinterhältigen Schlange im Camp: „Wenn es dunkel ist, sind wir strategisch im Nachteil.“

Vor der mittlerweile 14. Staffel der Show hatten Politiker, Ex-Teilnehmer und Zuschauer Kritik an der Ausstrahlung geübt. Denn in Australien toben seit Monaten schwere Buschbrände. „Lassen Sie uns bitte ganz schnell anfangen, bevor uns die SPD verbietet, solange es sie noch gibt“, witzelte Zietlow. Sie verwies zuvor außerdem darauf, dass die Australier ihre eigene Show trotz der Brände produzierten – wenn auch im weit entfernten Südafrika.

Und so konnte der Sender sich dann wieder auf die großen Klassiker der Dschungel-Dramaturgie konzentrieren: Zickenkrieg und Panikattacken bei der Dschungel-Prüfung. „Danni“ Büchner und Anastasiya Avilova gerieten wegen Avilovas und Helena Fürsts Ex Ennesto Monté aneinander. Thomas Bremser und Britta Schultejans,

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13.01.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 24sec
zuletzt aktualisiert: 13.01.2020, 06:00 Uhr

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