Basketball

BBL-Chef: Proteste gegen Rassismus angemessen

Liga-Präsident Alexander Reil hätte für Aktionen bei Finalturnier Verständnis.

05.06.2020

Von SID/DPA

Ludwigsburg. BBL-Präsident Alexander Reil hält mögliche Protestaktionen von Spielern beim Basketball-Finalturnier ab Samstag in München für angemessen. „Meine grundsätzliche Meinung ist, dass die BBL keine Plattform für wesentliche politische Äußerungen sein sollte. Aber selbstverständlich gibt es Möglichkeiten, auch zum Ausdruck zu bringen, dass man gegen jegliche Form des Rassismus ist“, sagte Reil bei einer virtuellen Pressekonferenz der MHP Riesen Ludwigsburg, deren Vorsitzender er ist, am Donnerstag. „Das hat es schon immer gegeben und das kann es auch geben. Und ich muss auch ganz ehrlich sagen, wenn es in einem gewissen Rahmen ist, ist es aus meiner Sicht auch absolut vertretbar“, ergänzte der Chef der Basketball-Bundesliga.

Keine Sanktionen

BBL-Geschäftsführer Stefan Holz war, wie berichtet, wegen eines vermeintlichen Verbots von Protestaktionen zuletzt in die Kritik geraten, hatte seine Aussagen wenig später in einem Statement aber präzisiert und sich entschuldigt. Selbstverständlich akzeptiere und respektiere die Liga, „wenn der persönlichen Betroffenheit zu den unsäglichen Vorgängen in den USA auch verbal oder non-verbal Ausdruck verliehen wird. Es stand und steht nie zur Debatte, dass derartiges Engagement in Form eines Statements gegen Rassismus sanktioniert wird“, erläuterte Holz.

Nach der teils heftigen Kritik an Holz gab es offenbar reichlich Redebedarf. „Meine Aussagen, die ich aus jetziger Sicht so nicht mehr treffen würde und deren Wirkung ich wohl nicht vollständig bedacht habe, bedaure ich“, teilte Holz in einer Stellungnahme mit.

Die Teams stehen inzwischen voll hinter dem Konzept, den Meister in einer Finalrunde zu ermitteln. Martin Romig, Geschäftsführer der Hakro Merlins Crailsheim, etwa sagte: „Nichts wäre schlimmer gewesen, als die Saison einfach abzubrechen und sich seinem Schicksal zu ergeben.“ Es gehe darum, „progressiv zu sein“.

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Erstellt:
05.06.2020, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 05.06.2020, 06:00 Uhr

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