Bluegrass-Jamboree

Banjo-Bus stoppt wieder im franz. K

Tournee-Organisator Rainer Zellner aus Tübingen wurde als Persönlichkeit des Jahres ausgezeichnet.

23.11.2016

Von ST

Die Idee, bunte und oft noch wenig bekannte Facetten der Bluegrass und Americana Music in einem abendfüllenden Programm darzustellen, hat im franz. K voll eingeschlagen. Zum 8. Mal reist das „Bluegrass Jamboree! – Festival of Bluegrass and Americana Music“ mit neuen Künstlern im schon legendären “Banjo-Bus“ durch das Land und legt am morgigen Donnerstag, 24. November, 20 Uhr, einen Stopp im Reutlinger franz. K ein.

Für Tourneeorganisator Rainer Zellner aus Tübingen, kürzlich als „Personality of the Year“ von der European Bluegrass Music Association ausgezeichnet, geht die Faszination vor allem vom interaktiven und handgemachten Charakter der Musik aus: „Ein Jamboree ist ein Ereignis wie aus der Urzeit der Menschen: zusammen sein, singen, tanzen, lachen, trinken und Geschichten erzählen. Publikum und Musiker inspirieren sich dabei gegenseitig, die Magie erlebt am stärksten, wer wirklich Teil dieser besonderen Interaktion ist.“

Auch für Geschäftsführer Andreas Roth vom franz. K geht das Jamboree-Konzept voll auf: Eine Musik, die einst eher als gestrig galt, von allem Altbackenen zu befreien und der Virtuosität der Künstler freien Lauf zu lassen. „Die Medienbeachtung ist mittlerweile enorm“, freut sich Zellner.

Am Donnerstag präsentiert das Bluegrass Jamboree spannende Entdeckungen: „The Honey Dewdrops“, zwei verträumte Singer-Songwriter mit ihren „on the road“ aufgelesenen Songs im Appalachen-Sound. Dazu die Truffle Valley Boys, fünf temperamentvolle Italiener: Sie legen mit rasantem Retro-Bluegrass der 1950er-Jahre Wurzeln und Ästhetik des Genres aus seiner goldenen Zeit frei – auf eine Art, die es selbst in USA so nicht mehr gibt. Schließlich als Rarität „The Goodbye Girls“, eine reine Frauenband mit Oldtime-Bluegrass. Sie scheren sich nicht um Stilgrenzen, sondern beweisen, dass Frauen durch Können und Intensität in der vormals rein männlichen Domäne längst gleichgezogen haben. Abgeschlossen wird der Abend durch die schon traditionelle Session aller Musiker im rauschenden Festival-Finale.