Dritte Pleite in Folge: Superstar Messi und Kollegen fallen ab - Wurde Neymar handgreiflich?

Barcelona droht Ende mit leeren Händen

Der FC Barcelona scheint in der entscheidenden Phase der Saison alles zu verspielen. Auch Lionel Messis 500. Tor konnte die nächste Schlappe nicht verhindern. Die sicher geglaubte Meisterschaft ist in Gefahr.

19.04.2016

Von SID

Weltstars in der Krise: Auch Lionel Messi (links) und Neymar wirken von dem Absturz des FC Barcelona überrascht und überfordert. Foto: dpa

Weltstars in der Krise: Auch Lionel Messi (links) und Neymar wirken von dem Absturz des FC Barcelona überrascht und überfordert. Foto: dpa

Barcelona/Berlin. In der Liga den sicher scheinenden Vorsprung verspielt, in der Champions League im Viertelfinale ausgeschieden: Der FC Barcelona droht innerhalb von nur wenigen Wochen, die gesamte Saison aus der Hand zu geben. "Barcelona im Panik-Modus", schrieb die spanische Sportzeitung Marca nach dem 1:2 gegen den FC Valencia.

Erstmals seit 13 Jahren hat Barça dreimal in Folge in der Liga verloren, der Titelkampf ist wieder zu einem Dreikampf geworden. Atlético Madrid ist inzwischen punktgleich mit den Katalanen, der Erzrivale Real einen Zähler dahinter. Nur aufgrund des direkten Vergleichs liegen die Katalanen noch an der Tabellenspitze. Selbst das 500. Pflichtspieltor von Superstar Lionel Messi ging fast völlig unter, vielmehr sorgte dessen Teamkollege Neymar für negative Schlagzeilen.

Nach dem Schlusspfiff zeigen Fernsehbilder, wie der Brasilianer auf drei feiernde Valencia-Akteure, darunter auch Mustafi, zugeht und mit der linken Hand in deren Richtung langt. Ob er tatsächlich Daniu Parejo im Gesicht erwischt hat, geht nicht eindeutig hervor. Ein Wortgefecht mit Valencias deutschem Weltmeister Shkodran Mustafi folgte, im Spielertunnel soll die Auseinandersetzung zwischen Neymar und Akteuren der Gäste weitergegangen sein. Dem Barça-Star könnte sogar eine nachträgliche Sperre drohen.

Auch Barcelonas Trainer Luis Enrique, der in den Zeiten seiner ersten größeren Krise immer ratloser wirkt und bisher keine Impulse setzen konnte, zeigte sich dünnhäutig.

Als er nach dem Spiel von einem Journalisten auf mögliche körperliche Defizite seiner Akteure angesprochen wurde, lehnte er brüsk eine Antwort ab und machte lieber einen Witz über den Nachnamen des Fragestellers. Dabei war die Frage nach dem körperlichen Zustand von Barcelonas Spieler keineswegs unbegründet. Lange schienen sie in dieser Saison unbesiegbar, doch jetzt wirken Messi, Neymar, Luis Suarez und Co. überspielt. Auch gegen Valencia ließ Luis Enrique seine Startelf durchspielen. "Es wäre unfair gewesen, jemanden auszuwechseln. Sie haben ja ein gutes Spiel abgeliefert", sagte der Trainer. Nur standen sie am Ende erneut mit leeren Händen da.

Der Trainer flüchtete sich im Anschluss in Durchhalteparolen. "Unglücklich" sei die Niederlage gewesen, im Fußball "passiere so etwas" eben. "Wenn eine Mannschaft so etwas wegsteckt, dann Barcelona", sagte Luis Enrique: "Es liegt alles noch in unserer Hand."

Diese scheinbar ungetrübten Zukunftsaussichten scheinen in der derzeitigen Situation auch das einzig Positive zu sein. Fünf Spiele verbleiben in der spanischen Eliteliga noch bis zum Saisonende - und Barcelona hat das vermeintlich einfachste Restprogramm. Alle fünf Gegner der Katalanen befinden sich in der unteren Tabellenhälfte. Doch im Gegensatz zu Barcelona spielen die Verfolger aus der spanischen Hauptstadt derzeit in Topform.

"Wir haben einen schlechten Lauf", sagte Gerard Pique, der Routinier aus der Abwehr. Seine treffende Analyse für den Saisonendspurt lautet: "Wir dürfen uns keine Niederlage mehr leisten." Allein der Trend spricht dagegen.