Die Roten ziehen nach

Baumaßnahmen für Feuerwehr-Zentrum beginnen im Juni / Kostenrahmen eingehalten

Etwa 4,5 Millionen Euro kosten die Bauarbeiten, die aus den Gebäuden in der Eugen-Bolz-Straße 1 die neue Heimat der Horber Feuerwehr machen sollen. Bei einem Begehungstermin am gestrigen Mittwoch erklärten Bürgermeister Jan Zeitler und Stadtarchitekt Thomas Hellener die genauen Pläne.

14.04.2016

Von fabian schäfer

Hoffentlich sind die düsteren Wolken kein schlechtes Omen für die Gebäude des zukünftigen Feuerwehr-Zentrums Horb auf dem Kasernengelände.Bilder: bbm

Hoffentlich sind die düsteren Wolken kein schlechtes Omen für die Gebäude des zukünftigen Feuerwehr-Zentrums Horb auf dem Kasernengelände.Bilder: bbm

Horb. Die Sandsäcke zum Ersticken von Bränden sind bereits da, ebenso wie aufeinander gestapelte Paletten und ein „geliehenes“ Feuerwehr-Fahrzeug aus Dornstetten: Die zukünftige Heimat der Horber Feuerwehr auf dem Kasernengelände lässt sich schon langsam als solche identifizieren. Die beiden Gebäude in der Eugen-Bolz-Straße 1 sollen bis Ende 2017 umgebaut und durch einen zusätzlichen Bau verbunden werden, so dass am Ende ein einheitliches Feuerwehrhaus entsteht. Diese Pläne stellten Horbs Bürgermeister Jan Zeitler und Stadtarchitekt Thomas Hellener am gestrigen Mittwoch vor Ort vor. Einen Tag nachdem die ersten Rohbauarbeiten an die Sulzer Firma Bau-Steeb vergeben wurden.

Eigenmittel betragen im günstigsten Fall
2,8 Millionen Euro

Bislang habe man laut Hellener den Kostenrahmen „deutlich eingehalten“: 4,588 Millionen Euro kostet die Maßnahme insgesamt, im besten Fall muss die Stadt laut Zeitler 2,775 Millionen davon aus Eigenmitteln stellen. Es sei das „größte Investitionsvolumen bei städtischen Gebäuden der letzten zehn Jahre“, erklärte der Bürgermeister. Durch das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz habe man bereits 118 000 Euro an Bezuschussungen erhalten, weitere 695 000 Euro werden aus den Zuwendungsrichtlinien des Feuerwehrwesens fließen. „Außerdem haben wir eine Millionen an Investitionshilfe aus dem Ausgleichsstock beantragt“, erzählte Zeitler. Um diese auch zu bekommen, müsse man sich beim Planen der Anlage genau an die Normen halten. Zu diesen gehören auch die verfügbaren Flächen.

Diese sind Hauptgrund für den geplanten Umzug aus dem mittlerweile stark in die Jahre gekommenen Feuerwehrhaus in der Florianstraße. „Dieses energetisch auf den neuesten Stand zu bringen und zusätzliche Fahrzeugboxen und einen Erweiterungsbau zu errichten, hätte um die 1,9 Millionen Euro gekostet“, erklärte Zeitler. Aktuell hat man in der Florianstraße eine verfügbare Fläche von 2400 Quadratmetern. Laut Feuerwehr-Norm werden eigentlich 4000 benötigt. „Jetzt haben wir die Chance, 6400 Quadratmeter an Nutzfläche zu beziehen, das heißt man hat auch gleich einen Puffer für die Zukunft“, erklärte der Bürgermeister.

Neben den beiden Gebäuden und deren Verbindung soll auch an der Außenfläche Hand angelegt werden.

Auf der Außenfläche wird ein Übungsturm
gebaut

Ein Übungsturm soll unter anderem vor dem neuen Feuerwehrhaus entstehen. „Das ist dann wie ein Haus aufgebaut, in dem man alltäglichen Situationen üben kann und die alle Feuerwehr-Einheiten nutzen können“, erklärte Gesamtwehr-Kommandant Markus Megerle, dem der letztere Punkt sehr wichtig ist. Das neue Feuerwehrzentrum sei nicht nur für die Horber Kernwehr gedacht, sondern für sämtliche Einheiten im Stadtgebiet. Dafür wird im Innern beispielsweise auch eine Logistikbox eingebaut, in der die Kameraden benutzte Einsatzgegenstände ablegen und neue mitnehmen können. Zudem kommen 13 Fahrzeugboxen, ein Zentrallager, ein Stabsraum und eine Werkstatt. „Wir müssen einige Gebäudeteile umnutzen. Aktuell haben wir zu viele Stellplätze und zu wenig Nutzfläche“, erklärte Hellener. Der Baugrund sei aufgrund der Kasernen-Vergangenheit sehr gut, Probleme erwartet der Stadtarchitekt in dieser Hinsicht keine.

Der Produktverantwortliche für das Feuerwehrwesen Achim Weinstein, Bürgermeister-Referent Christian Volk, Gesamtwehr-Kommandant Markus Megerle, Stadtarchitekt Thomas Hellener und Bürgermeister Jan Zeitler (von links) im zukünftigen Feuerwehrzentrum auf dem Hohenberg.

Der Produktverantwortliche für das Feuerwehrwesen Achim Weinstein, Bürgermeister-Referent Christian Volk, Gesamtwehr-Kommandant Markus Megerle, Stadtarchitekt Thomas Hellener und Bürgermeister Jan Zeitler (von links) im zukünftigen Feuerwehrzentrum auf dem Hohenberg.

Die Historie des Umzugs der Horber Feuerwehr

Die Initialzündung fand im Juli 2013 statt, damals stellte man das erste Grobkonzept für den Umzug auf das Kasernengelände vor. Daraufhin wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich von dort an um das Projekt kümmerte. Im August 2014 fand eine erste Begehung mit dem Kreis- und Bezirksbrandmeister statt, ehe im Januar 2015 handfeste Pläne im Gemeinderat beschlossen wurden. Diesen wurde im folgenden Juli einstimmig zugestimmt. Der Bauantrag wurde im November vergangenen Jahres gestellt, am Dienstagabend wurden nun die ersten Rohbauarbeiten vergeben. Der Spatenstich ist für Ende Mai geplant, Anfang Juni soll dann offiziell mit den Bauarbeiten losgelegt werden. Fertig werden soll die neue Heimstätte der Horber Feuerwehr dann Ende 2017.