Busbahnhof

Baustelle im „Hau-Ruck-Verfahren“

Moderner, schöner, praktischer: Der Horber Busbahnhof wird ab Anfang Mai komplett neu gebaut. 1,5 Millionen Euro wird das Projekt kosten und soll – beziehungsweise muss – zeitgleich mit dem Einkaufszentrum (EKZ) fertig werden.

26.04.2017

Von Fabian Schäfer

Jetzt gehts los: Beim Spatenstich am gestrigen Dienstag zeigte sich deutlich, wie viele Parteien am Bau des Busbahnhofs beteiligt sind.Bild: Kuball

Jetzt gehts los: Beim Spatenstich am gestrigen Dienstag zeigte sich deutlich, wie viele Parteien am Bau des Busbahnhofs beteiligt sind.Bild: Kuball

Wie viele Menschen, mal abgesehen von den Nutzern der öffentlichen Verkehrsmittel selbst, direkt vom Bau des neuen Busbahnhofs betroffen sind, zeigte sich beim Spatenstich am gestrigen Dienstag. Als sich Oberbürgermeister Peter Rosenberger einen blauen Bauhelm aufgesetzt und einen Spaten zur Hand genommen hatte, forderte er nach und nach beinahe sämtliche Anwesenden auf, es ihm gleichzutun. Die Bauherren, das Planungsbüro, die ausführenden Firmen, die Stadtverwaltung, Vertreter der Busunternehmen, betroffene Wirte, Kreissparkassen-Mitarbeiter, Nachbarn – am Ende standen beinahe mehr Leute um den kleinen – extra aufgeschichteten – Schutthügel herum, als in einen kleinen Linienbus passen.

Von Anfang Mai bis Mitte September sollen die Bauarbeiten andauern, grob unterteilt in zwei Bauabschnitte: Zunächst wird ab dem 2. Mai der Tiefbau angegangen. Neue Wasser- und Gasleitungen werden verlegt. Dafür wird die Einfahrt zur B 32 um etwa einen Meter zur Kreissparkasse (KSK) hin verlegt. Für Letztere wird außerdem ein neuer Parkplatz gebaut. Etwa zwei Monate lang wird an dieser Stelle nur eine Spur befahrbar sein, der Fußgängerweg bei der KSK wird komplett geschlossen. Nach Abschluss dieser Arbeiten verlagert sich die Baustelle auf die Seite des zukünftigen Einkaufszentrums. Es werden Ver- und Entsorgungsleitungen sowie das Leerrohrnetz für die geplanten dynamischen Fahrgastanzeigen eingelegt.

Danach werden die Pflaster- und Warteflächen für den Busbahnhof gebaut und die Überdachung im Wartebereich montiert. Diese soll laut Rosenberger „auch optisch einiges hermachen“. Insgesamt soll der Busbahnhof am Ende über acht Busanfahrtpositionen verfügen. „Sieben, bei langen Bussen“, ergänzte der OB.

Nach Fertigstellung der Straßenarbeiten werden wieder alle drei Spuren zwischen KSK und Einkaufszentrum befahrbar sein. Ab dem 15. September sollen dann die Möblierung sowie Bepflanzung und Arbeiten an den Nebenflächen folgen. „Der Terminplan ist richtig streng, aber wenn nichts dazwischen kommt, müssten wir es schaffen“, gab sich Bauleiter Andreas Schindler optimistisch. Fertig werden soll, beziehungsweise „muss“ (Rosenberger), der Busbahnhof zeitgleich mit dem EKZ. „Ohne diesen Druck hätten wird aber wohl auch nicht so lösungsorientiert gearbeitet“, lobte der OB. Die beiden Baustellen seien eine „große Belastung“, daher habe man sich entschieden, diese parallel laufen zu lassen. „Quasi im Hau-Ruck-Verfahren“, erklärte Rosenberger.

Nicht zuletzt die Stadtteilkonferenzen hätten gezeigt, dass der öffentliche Nahverkehr in Horb ein „großes Schlagwort“ sei, sagte der Oberbürgermeister. In diese Richtung werde man sich in den kommenden Monaten verstärkt Gedanken machen.

1,5 Millionen Euro wird die Baumaßnahme kosten – vielleicht weniger. „Wir hoffen außerdem auf Zuschüsse, bis zu 488 000 Euro sind möglich. Wir freuen uns aber, wenn es allein schon sechsstellig wird“, erklärte OB Rosenberger. Man habe sowieso nicht mit der vollen Summe kalkuliert. Welche Zuschüsse genehmigt werden, wird sich im Laufe dieses Jahres zeigen.