Fußball

Bayern-Fan Nagelsmann riskiert was

Die zuhause ungeschlagene TSG Hoffenheim geht mutig ins Spiel gegen München.

04.04.2017

Von DPA

Sinsheim. 1899 Hoffenheim fiebert dem Champions-League-Schnupperkurs gegen den FC Bayern entgegen. Der zuhause noch ungeschlagene Tabellendritte kann im Bundesliga-Topspiel gegen den Spitzenreiter aus München schon mal den Ernstfall auf internationaler Bühne simulieren. Erfolgscoach Julian Nagelsmann gibt die mutige Marschrichtung für heute (20 Uhr/Sky) vor – zumal dem 29-Jährigen Angsthasen-Fußball ohnehin fremd ist: „Wir riskieren was, wir sind mutig. In Bayern sagt man: Scheiß da nix, dann feid da nix.“ So erklärte Nagelsmann seine Trainer-Philosophie und lieferte grinsend gleich die hochdeutsche Fassung dazu: „Scheiß dir nix, dann fehlt dir nix. Ich kann?s später auch in Lautschrift aufschreiben.“

Zwar haben die Kraichgauer in den bisherigen 17 Erstliga-Partien gegen den Rekordmeister noch nie gewonnen, in München erkämpften sie im Hinspiel allerdings ein 1:1. Und: Die TSG ist in dieser Saison in der Rhein-Neckar-Arena noch ungeschlagen. „Wir haben einen ähnlichen Ansatz wie im Hinspiel. Wenn du Bayern den Ball gibst, dann wird es extrem schwer“, sagte Nagelsmann. „Wenn du ihn selbst hast, kann der Gegner schon mal kein Tor machen.“

Voller Respekt sprach der TSG-Coach von seinem Bayern-Kollegen. „Die Trainer-Generation von Carlo Ancelotti ist natürlich das Maß aller Dinge, was Erfahrung angeht.“

Als Kind war Nagelsmann sogar Bayern-Anhänger. „Glühender“, würde er heute nicht mehr unterschreiben – „aber Bayern-Fan!“ Seine Vorbilder waren Alain Sutter („Ich glaube wegen der Frisur“) und Mehmet Scholl („Ich hatte auch ein Trikot von ihm“). Bei internationalen Spielen drückt er den Münchnern weiter die Daumen. „Ich freue mich, wenn die Meister werden. Aber ich weine jetzt auch nicht, wenn sie mal ein Spiel verlieren.“

Während Nagelsmann heute seinen kompletten Kader zur Verfügung hat, also auch die künftigen Bayern Niklas Süle und Sebastian Rudy, muss der Tabellenführer neben Torwart Manuel Neuer auch ohne Thomas Müller (Knöchelblessur) und Thiago (bekommt von Ancelotti eine Pause) auskommen. dpa