WM-Affäre

Beckenbauer bricht sein Schweigen

Der 71-Jährige weist erneut alle Vorwürfe zurück. Ex-DFB-Boss Niersbach beklagt sich über seine Sperre.

22.12.2016

Von DPA

Frankfurt/Main. Die beiden Protagonisten Franz Beckenbauer und Wolfgang Niersbach haben sich nach langem Schweigen noch einmal zur WM-Affäre geäußert. „Die Vergabe der WM nach Deutschland war nach meinem besten Wissen und Gewissen nicht gekauft. Wir wollten niemanden bestechen und wir haben niemanden bestochen“, schrieb Beckenbauer in seiner letzten Kolumne für die „Bild“-Zeitung.

Der frühere DFB-Präsident Niersbach beklagte sich derweil noch einmal massiv über seine Bestrafung durch den Weltverband Fifa. „Um für ein Jahr gesperrt zu werden, ist vor dem Sportgericht schon eine Gewalttat oder eine Spielmanipulation nötig. In meinem Fall geht es um eine verspätete Information um die Fifa-Ethikkommission und einen Interessenkonflikt, und ich habe mich persönlich auch nicht bereichert“, sagte der 66-Jährige der „Sport Bild“.

Die engen Freunde Beckenbauer und Niersbach gehören als Mitglieder des früheren Organisationskomitees zu den Schlüsselfiguren des Skandals um dubiose Geldflüsse rund um die WM 2006 in Deutschland. Gegen beide wird in der Schweiz wegen des Verdachts des Betrugs, der ungetreuen Geschäftsbesorgung, der Geldwäscherei sowie der Veruntreuung ermittelt. Im Zentrum der Affäre steht eine Zahlung von sechs Millionen Schweizer Franken, die 2002 von einem Beckenbauer-Konto aus nach Katar an eine Firma des mittlerweile lebenslang gesperrten Mohamed bin Hammam flossen. dpa