Rottenburg

Bedacht

14.03.2018

Von Michael Eiden, Rottenburg

Zur Bedarfsermittlung neuer Gewerbeflächen schrieb die Stadt Rottenburg die Gewerbebetriebe der Stadt an, cirka 10 Prozent der angeschriebenen Betriebe haben geantwortet, das heißt cirka 90 Prozent der Rottenburger Betriebe sehen keinen Bedarf, die Gewerbefläche für ihre Betriebe zu erweitern. Trotzdem soll ein neues Gewerbegebiet errichtet werden, anstatt zuerst einmal die noch nicht genutzten Gewerbeflächen entsprechend zu bebauen.

Wertvolle Ackerfläche, gerade im Gebiet des Galgenfeldes, wäre dadurch unwiederbringlich vernichtet. Was das letztlich pro Hektar Anbaufläche bedeutet, sei mal kurz aufgelistet:

Getreide: 1 Hektar: 2000 Kilogramm x 3000 Kilocalorien = 6 000 000 Kilocalorien. 1 Hektar Getreide = 6 Jahresnahrungen.

Kartoffeln: 1 Hektar: 18 000 Kilogramm x 700 Kilocalorien = 12 600 000 Kilocalorien. 1 Hektar Kartoffeln = 12 Jahresnahrungen.

Zuckerrüben: 1 Hektar: 32 000 Kilogramm x 600 Kilocalorien = 19 200 000 Kilocalorien. 1 Hektar Zuckerrüben = 19 Jahresnahrungen. Wobei die Jahresnahrung eines Menschen 1 Million Kilocalorien (2750 Kilocalorien/Tag) entspricht. (http://www.zeit.de/1946

/19/mehr-lebensmittel-auf-gleich-

er-flaeche/seite-2) Diese Menge an Lebensmitteln wird uns dann fehlen, weil sie nicht mehr produziert werden kann. Nachhaltigkeit geht anders.

Liebe Mitglieder des Rottenburger Gemeinderates, ich bitte Sie, wählen Sie Ihre Stimme am 20. März 2018 mit Bedacht. Vielleicht unterhalten Sie sich ja auch mal mit Ihren Kindern oder Enkelkindern darüber, was die davon halten, wenn ein Stück ihrer Lebensgrundlage zerstört wird.