Krebstherapie

„Bedeutender Meilenstein“

Immatics startet zweite Studie seiner „ACTengine“-Technologie bei Patienten mit fortgeschrittenen soliden Erkrankungen.

17.08.2018

Von itz

Die Biotech-Firma Immatics treibt in Houston, Texas, ihre Entwicklung in der Krebsimmuntherapie weiter voran. Wie die Gesellschaft mitteilte, startet mit etwa zwölf Patienten eine zweite Phase-I-Studie. So sollen T-Zell-spezifische Immuntherapien weiter entwickelt werden. Die Studie beschränke sich auf Patienten mit fortgeschrittenen, aber soliden Erkrankungsformen, für die es bislang keine Therapie gibt. Stephen Eck, der medizinische Leiter von Immatics US, nennt die Zulassung der zweiten klinischen Studie dieser Art „einen bedeutenden Meilenstein“ für das Unternehmen. Ziel sei es „innovative neue Therapien für Krebspatienten zu entwickeln“.

Dabei greift Immatics auf den selbst entwickelten „ACTengine“-Ansatz zurück, dessen Sicherheit und Verträglichkeit getestet werden soll. So werden patienteneigene Immunzellen, die zu den weißen Blutkörperchen gehören (T-Lympozyten), so verändert, dass sie einen T-Zell-Rezeptor (TCR) exprimieren, der wiederum auf eine spezielle Zielstruktur auf den Krebszellen abzielt. Die Zielstruktur werde bereits vorher von einer eigenen Technologieplattform identifiziert. Der TCR, der bei dieser Studie zum Einsatz kommt, sei „aufgrund seiner höchsten Spezifität aus über hundert TCR ausgewählt“ worden, wie es in der Mitteilung heißt. Dieser neuartige TCR erkenne die am besten für eine adoptive Zelltherapie geeignete Zielstruktur.

Im August 2015 hatte Immatics mit dem weltweit größten Krebstherapiezentrum „MDAnderson“ in Houston eine Tochterfirma gegründet und darin selbst 40 Millionen Dollar investiert. Außerdem förderte der Staat Texas die Gründung mit 19,7 Millionen Dollar (wir berichteten). Im dortigen Zentrum wird die Studie von „Spitzenforschern“ (Eck) nun auch durchgeführt.

Die Firma wächst

Das Biopharma-Unternehmen Immatics beschäftigt derzeit aktuell rund 200 Angestellte weltweit, davon 117 in Tübingen am Sitz im Technologiepark bei der Sternwarte. Zum Vergleich: Anfang 2017 waren es noch 85 Angestellte in Tübingen. Auch die Tochterfirma in Houston, Texas, hat sich in diesem Zeitraum von 35 auf 50 Angestellte vergrößert. In München sitzt eine weitere Tochterfirma. Immatics wurde vor über elf Jahren aus der Uni Tübingen heraus gegründet und fokussiert sich auf die Entdeckung und Entwicklung von T-Zell-basierten Immuntherapien zur Krebsbehandlung.