Biathlon

Begeisternde Frauen-Power

Die Spannung in den Damen-Wettbewerben ist hoch. Besonders das Trio Mäkäräinen, Koukalova und Dahlmeier beeindruckt in Ruhpolding.

16.01.2017

Von MANUELA HARANT

Lieferte in Sprint und Verfolgung perfekte Rennen ab: Kaisa Mäkäräinen aus Finnland. Foto: dpa

Lieferte in Sprint und Verfolgung perfekte Rennen ab: Kaisa Mäkäräinen aus Finnland. Foto: dpa

Ruhpolding. Wer eine olympische Sportart finden will, in der die Frauen-Wettbewerbe genauso populär sind wie die Männer-Konkurrenz, muss in Deutschland lange suchen. Vom Frauen-Skispringen bis zum -Fußball ist der Kampf um die Gunst des Publikums groß – und sind die Zuschauerzahlen des vermeintlich stärkeren Geschlechts noch unerreicht. Nicht so im Biathlon. Die Damen-Staffel von Ruhpolding hatte 2000 Zuschauer mehr als die Männer. Und getragen von der Euphorie des deutschen Sieges mit der Mannschaft gewannen die Frauen auch den Sprint-Vergleich – zugegeben an einem Samstag – mit 3000 Besuchern Vorsprung gegenüber den Herren am Freitag.

Und die Frauen zahlten das Vertrauen mit viel Qualität, Spannung und Sympathie zurück. Während beim Weltcup in der Chiemgau-Arena Martin Fourcade im 13. Rennen seinen zehnten Saisonsieg feierte, holte mit der Finnin Kaisa Mäkäräinen am Samstag im Sprint bereits die sechste Biathletin erste Saisonsiege. Dabei reichten am Samstag makellose Schießeinlagen alleine nicht, um aufs Podium der besten Drei zu kommen, wie die Deutsche Franziska Hildebrand als Sechste erfahren musste.

Zuschauer feiern ihre Stars

Das Führungstrio im Gesamtweltcup lag auch nach den 7,5-Kilometern von Ruhpolding knapp vor der Konkurrenz. Mäkäräinen, die ab und zu sogar im Langlauf-Weltcup startet, siegte mit 22 Sekunden Vorsprung auf Gabriela Koukalova im Gelben Trikot und ihrer Verfolgerin Laura Dahlmeier (+30,1). Die Atmosphäre in der mit 15 000 Zuschauern gefüllten Arena war überragend: Immer wieder brandeten trotz des nicht gerade einfach zu verfolgenden Sprints „Oh-wie-ist-das-Schön“-Chöre auf.

Und auch in der gestrigen Verfolgung vor nun 20 000 auf der Tribüne und an der Strecke ging es im Kampf um den Sieg nur über ein blitzsauberes Schießen. Das mussten sich selbst Dahlmeier und Koukalova eingestehen, die nach jeweils zwei Patzern gleich zu Beginn der Finnin ständig hinterherliefen. Und die tat mit insgesamt nur einem einzigen Fehler so, als ob es ihre große Schwäche, das Stehendschießen, nie gegeben hätte. Während sich Koukalova anschließend wieder fing und mit drei makellosen Schießeinlagen Platz zwei sicherte (+1:00,9 Minuten), patzte Dahlmeier stehend jeweils einmal und musste sich mit knapp hinter der Marie Dorint Habert (+ 1:23,1) mit Rang vier begnügen (+1:32,7).

Beim Versuch, auf der Schlussrunde die Französin noch einzuholen, rächten sich die Fehler vom Beginn: „Ich habe viel investieren müssen, bin viel alleine gelaufen. Da war ich am Ende einfach k.o.“, sagte Dahlmeier.

Nachdem sie in ihrem elften Rennen den achten Podestplatz knapp verpasst hatte, meinte die nun Drittplatzierte des Gesamt-Weltcups aber auch: „Ein vierter Platz ist auch nicht schlecht.“ Vor allem, wenn es in den Top Ten so eng zugeht.

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Erstellt:
16.01.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 21sec
zuletzt aktualisiert: 16.01.2017, 06:00 Uhr

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