VfB Stuttgart

Beginnt jetzt das große Zittern?

Nach fünf Spielen in Serie ohne Sieg gerät plötzlich der Aufstieg in Gefahr.

07.04.2017

Von MATTHIAS JEDELE

Stuttgart. Was ist nur mit dem VfB Stuttgart los? Dem hoch gehandelten Aufstiegskandidaten scheint im Saisonendspurt die Puste aus zu gehen. Lediglich vier Punkte holte die Mannschaft von Cheftrainer Hannes Wolf aus den vergangen fünf Meisterschaftsspielen. Mit 51 Zählern rangieren die Stuttgarter zwar aktuell noch auf Tabellenplatz zwei, einen Punkt hinter dem neuen Spitzenreiter Hannover 96, doch Eintracht Braunschweig (51) und Union Berlin (50) sitzen dem VfB dicht im Nacken.

Eine Drucksituation mit der die Stuttgarter im Moment nicht gut zurechtzukommen scheinen. Besonders auffällig bei der Partie am Mittwoch beim TSV 1860 München war, dass der VfB gegen extrem defensiv agierende Löwen nahezu überhaupt keine Mittel fand, um sich sich klare Torchancen zu erarbeiten und auch im Spielaufbau unter Druck extreme schwächen offenbarte.

Schwache Offensive

Simon Terodde hing als einzige Sturmspitze komplett in der Luft. Takuma Asano und Julian Green konnten auf den Außenbahnen nur ganz selten für Gefahr sorgen und das kreative Mittelfeld um Christian Gentner, Anto Grgic und Ebenezer Ofori wirkte in vielen Situationen zu lethargisch. Auch die Einwechslungen von Daniel Gincezk, Tobias Werner und Berkay Özcan brachten nicht die erhoffte Wende. Cheftrainer Wolf stellte sich demonstrativ vor seine Schützlinge, wirkte aber doch etwas ratlos: „Wir haben vieles richtig und vieles gut gemacht, aber wir haben halt keine Chancen entwickelt.“ Sportvorstand Jan Schindelmeiser sah dies ähnlich: „Wir haben über weite Strecken der Partie keine Lösungen in der Offensive gefunden. Das ist schon etwas enttäuschend.“ Der Ausfall von Stuttgarts bestem Vorbereiter Carlos Mané (Knorpelschaden im Knie) wiegt im Saisonfinale daher um so schwerer. Allerdings scheint der Charakter im Team zu stimmen, was die Comeback-Qualitäten der beiden vergangenen Spiele mit dem Ausgleich in der Nachspielzeit gegen Dresden (3:3) und München (1:1) zeigte. Trotzdem müssen in der Offensive Lösungen her und das sehr schnell, denn am Sonntag kommt es in der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena zum brisanten Aufeinandertreffen mit dem Tabellenletzten Karlsruher SC, der sicherlich alles andere als ein Aufbaugegner für den VfB sein möchte. Der Rückstand des KSC auf den Relegationsplatz beträgt schon fünf Punkte und da will Neu-Trainer Marc-Patrick Meister bei seinem Einstand mindestens einen Zähler mitnehmen. Matthias Jedele