Empfingen · Verkehr

Behalten, was gut ist

Das Halteverbot und die Geschwindigkeitsanzeige haben die Fahrgeräusche in der Empfinger Ortsdurchfahrt reduziert, lobte ein Anwohner in der Gemeinderatssitzung.

19.06.2020

Von Manuel Fuchs

Das Halteverbot und die Geschwindigkeitsanzeige haben die Verkehrsgeräusche in der Empfinger Ortsdurchfahrt reduziert, sagte ein Anwohner. Bild: Manuel Fuchs

Das Halteverbot und die Geschwindigkeitsanzeige haben die Verkehrsgeräusche in der Empfinger Ortsdurchfahrt reduziert, sagte ein Anwohner. Bild: Manuel Fuchs

Werner Eggenweiler wohnt in der Haigerlocher Straße in Empfingen. Er nutzte als einziger Redner die Bürgerfragestunde, die die Sitzung des Gemeinderats am Mittwoch eröffnete. Was er vorbrachte, hatte jedoch weniger den Charakter einer Frage, sondern den eines Lobes.

Lob der Elektronik

Die elektronische Tafel, die Autofahrern ihre aktuelle Geschwindigkeit anzeigt, habe einen spürbaren und äußerst positiven Effekt. Seit sie in der Haigerlocher Straße installiert sei, habe sich der Verkehr merklich verlangsamt; deutlich mehr Fahrer beachten die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Kilometer pro Stunde. Eggenweiler berief sich nicht allein auf eigene Wahrnehmungen, vielmehr habe er auch mit anderen Anwohnern gesprochen.

Jens Fechter, ein weiterer Anwohner der Haigerlocher Straße, bestätigte am folgenden Morgen gegenüber der SÜDWEST PRESSE Eggenweilers Beobachtungen. Aus Richtung Haigerloch kommende Verkehrsteilnehmer könnten die Geschwindigkeitsbeschränkung durchaus übersehen, meinte er. Aber die Tempo-Tafel mahne und erinnere sie deutlich.

Wem diese Tafel gehöre, und ob man sie nicht dauerhaft dort belassen könne, wollte er erfahren. Bürgermeister Ferdinand Truffner antwortete, drei solcher Tafeln seien Eigentum der Gemeinde Empfingen und seien mobil dort einsetzbar, wo Bedarf bestehe.

Halteverbot beibehalten

Ähnliche positive Auswirkungen auf die Verkehrsgeräusche führt Eggenweiler auf das Halteverbot in der Empfinger Ortsdurchfahrt zurück. Es gilt seit 18. Mai und soll den Verkehr, den die Sperrung der Kreisstraße 4762 Richtung Betra über Empfingen umleitet, beschleunigen. Der Nebeneffekt, dass insbesondere Lastwagen deutlich weniger bremsen und wieder anfahren müssten, sei äußerst erfreulich, schilderte Eggenweiler. Er regte an, das Halteverbot auch nach Abschluss der Bauarbeiten aufrechtzuerhalten.

Truffner meinte hierzu, die Gemeinde sei nicht zuständig, da der Straße überkommunale Bedeutung zukomme. Die SÜDWEST PRESSE fragte bei der Stadtverwaltung der Großen Kreisstadt Horb nach, mit der Empfingen eine Verwaltungsgemeinschaft bildet. Deren Sprecherin sagte, solche Anordnungen könnten nur getroffen werden, wenn sie für die Verkehrssicherheit zwingend notwendig seien. „Das müsste jemand beantragen; die Gemeinde oder auch eine Privatperson könnte das tun.“ Eine Verkehrsschau prüfe dann die Verhältnismäßigkeit einer solchen Anordnung. Eine zu erwartende Geräuschminderung sei jedoch grundsätzlich kein triftiger Grund für ein Halteverbot.

Bürgermeister Truffner befürwortet auf Rückfrage der SÜDWEST PRESSE ein solches Verbot. Auch der Gemeinderat habe sich schon dafür ausgesprochen. Truffner erinnert aber an mehrere erfolglose Anläufe, die die Gemeinde bereits unternommen habe: „Es wurde immer von Polizei, Straßenbehörde und Straßenbauamt abgelehnt – wir kämpfen gegen Windmühlen.“

Als letztes Anliegen brachte Eggenweiler vor, der Gemeindevollzugsdienst möge dauerhaft auf öffentlichen Flächen geparkte Fahrzeuge und Anhänger, vor allem solche für Camping-Zwecke, stärker im Auge behalten. Es gehe nicht an, dass manche Bürger Stellplätze anmieten, andere wiederum aus Steuern finanzierte Parkplätze beanspruchten. Truffner beantwortete dies mit dem Hinweis, dass solches Parken nicht grundsätzlich verboten sei. Wo allerdings, wie auf den Parkplätzen am Empfinger Friedhof, das Abstellen von Campingfahrzeugen untersagt sei, werde der Gemeindevollzugsdienst tätig.

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19.06.2020, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 19.06.2020, 01:00 Uhr

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