Geburtstag

Bei der Hamburger Sturmflut von 1962 im Einsatz

Josef Raible ist in vielen Vereinen aktiv. Heute wird der Weitinger 80 Jahre alt.

19.03.2019

Von Hermann Nesch/Bild: Nesch

Josef Raible wird heute 80.

Josef Raible wird heute 80.

Bescheiden und zurückhaltend, aber wach und interessiert – auch als regelmäßiger Besucher der Ortschaftsratssitzungen – und immer noch aktiv ist das heutige „Geburtstagskind“, das wie seine Brüder seit Jahrzehnten zu den Aktivposten des Weitinger Vereinslebens zählt. Folglich ist Josef Raible auch Ehrenmitglied im „Liederkranz“ und im TSV und hat von ihnen sowie vom DRK schon viele Vereins- und Verbandsehrungen erhalten.

Raible wuchs als fünftes von sechs Kindern des Landwirts Anton Raible (1900) und dessen Ehefrau Franziska, geborene Kochanek, auf. Nach dem Abschluss der Volksschule war er zunächst in der elterlichen Landwirtschaft eingespannt. Später verdingte er sich als Lastwagenfahrer bei verschiedenen Betrieben und ab 1961 bei der Eyacher Agefko-Kohlensäure-Industrie. Hier war er im ganzen süddeutschen Raum und bis nach Ungarn unterwegs und wurde für kurze Zeit auch in Berlin eingesetzt.

Aus der 1967 geschlossenen Ehe mit seiner Frau Käthe, geborene Gerber, stammen die beiden Kinder Birgit und Armin sowie die Eutinger Enkelinnen Lea-Sophie, Chantal, Kathy und Jolie-Marie, die alle beim SVE Fußball spielten. Aktiv ist nur noch die jüngste, während bei Chantal der Weitinger Komponist Conny Conrad das Gesangstalent entdeckt und ihr zu Auftritten und Aufnahmen verhalf.

Josef Raible gilt als offener, hilfsbereiter und beliebter Mitbürger. Schon sehr früh fand er zum Singen und daher bereits 1954 zum Männergesangverein „Liederkranz“, dessen Vorsitzender einige Jahre auch sein Vater war. Seit nunmehr 65 Jahren hält er den Sängern mit Idealismus und Engagement die Treue, sang ursprünglich im zweiten Tenor, wechselte „aus Not“ in den zweiten Bass und hilft, wenn es erforderlich ist, auch heute noch problemlos im ersten Tenor aus.

Als solcher ist er auch in der Chorschola Sankt Martinus eine wichtige Stütze. Zusammen mit seinen drei älteren Brüdern Hans, Anton und Rudolf erfreut er als „Raible-Brüder“ mit Gesang die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. Im „Liederkranz“ war er noch bis November 23 Jahre lang Notenwart und Vereinsstatistiker.

Auch beim TSV war der Jubilar aktiv. Bis zu seiner Verletzung kannte man ihn als rechten Flügelflitzer von der Meistermannschaft 1962, die damals unangefochten den Aufstieg in die A-Klasse, der heutigen Bezirksliga, schaffte. Über viele Jahre zählte er bei der Tischtennisabteilung zu den erfolgreichen Spielern. Raible ist zudem förderndes Mitglied im Narrenverein „Bettschoner“, gehörte einst dem Elferrat an und war 1962 Fasnetsprinz.

Sehr engagiert setzte er sich beim Deutschen Roten Kreuz ein, dem er seit 1957 angehört und damals zu den Gründungsmitgliedern der Weitinger Ortsgruppe und späteren Ortsvereins zählt. Noch bis vor zwei Jahren war er im Ortsverein Eutingen aktiv und kam hier auch zu seinem Hobby, der Anfertigung von Sparschweinen im Verbund von Holz und Glas. Unvergesslich ist für ihn sein DRK-Einsatz bei der großen Hamburger Sturmflut von 1962, bei der damals 315 Menschen ums Leben kamen.

Gefeiert wird in Etappen: am Donnerstag mit dem „Liederkranz“ und am Freitag mit der Chorschola, jeweils im Weitinger „Löwen“, und am Sonntag mit der Familie und der Verwandtschaft im Gündringer „Mohren“, wo er bereits als zwölfjähriger Bub mit seiner Schwester Resi bei der Hochzeit einer gebürtigen Weitingerin die Gäste mit seiner Stimme begeistern konnte. Das war noch vor dem Stimmbruch.