Kein billiger Klamauk. Trotz tabuloser Gags fehlt es nicht an Sensibilität und Verstand.

Beim ersten Mal

Kein billiger Klamauk. Trotz tabuloser Gags fehlt es nicht an Sensibilität und Verstand.

24.11.2015

Von laf

Der Morgen nach dem One-Night-Stand, eine ungewollte Schwangerschaft, Besuche beim Frauenarzt ? und das soll lustig sein? Eher treibt es den Angstschweiß auf die Stirn, lässt über Dinge nachdenken, die wir am liebsten im hintersten Winkel unseres Bewusstseins verstauen, gut verschnürt, versteht sich.

Der Regisseur Judd Apatov („Jungfrau, 40, männlich, sucht?) hat auf diesem für eine Komödie gefährlichen Terrain seine neue Herausforderung gefunden ? und sie mit Bravour gemeistert. Nicht wenige Lacher in „Beim ersten Mal? basieren auf dem Phänomen des Fremdschämens, etwa wenn Hauptdarstellerin Katherine Heigl als junge und erfolgreiche Fernsehmoderatorin Allison nach einigen Drinks zu viel die Tanzfläche unsicher macht ? im wahrsten Sinne des Wortes.

So lernt sie Ben (Seth Rogen) kennen. Sowohl äußerlich, als auch, was ihre Ambitionen betrifft, haben die beiden nichts gemeinsam: Der größte Stolz des pummeligen Nerds ist eine Homepage, die Nacktszenen in Filmen dokumentiert. Stark alkoholisiert landen sie dennoch im Bett. Ein paar Wochen später hat Allison den Ausrutscher längst vergessen. Bis ein positiver Schwangerschaftstest sie wieder daran erinnert. Das ungleiche Paar beschließt trotz aller Hindernisse, gemeinsam die Verantwortung zu übernehmen.

Mit gut portionierten Gags, die auch mal unter die Gürtellinie zielen, und witzigen Nebenrollen gelingt es Judd Apatov, dass beim Verlassen des Kinosaals vom anfänglichen Unbehagen nur noch ein Funken bleibt. Vielleicht, weil man weiß, dass solche Ausrutscher nicht immer „happy? enden.

Beim ersten Mal