Sanierung

Bekenntnis zum Standort

Kommende Woche beginnt bei der Kreissparkasse in Horb eine grundlegende Gebäudesanierung. Bis Oktober 2017 soll das Großprojekt abgeschlossen sein.

07.10.2016

Von Gerd Braun

Ab kommender Woche wird ein Teil der Bankgeschäfte bei der Horber Sparkasse in behindertengerechten Ausweichcontainern abgewickelt, während es im Inneren im OG die Sanierung beginnt. Äußerlich wird sich das Gebäude nur im Eingangsbereich wesentlich verändern. Bild: gen

Ab kommender Woche wird ein Teil der Bankgeschäfte bei der Horber Sparkasse in behindertengerechten Ausweichcontainern abgewickelt, während es im Inneren im OG die Sanierung beginnt. Äußerlich wird sich das Gebäude nur im Eingangsbereich wesentlich verändern. Bild: gen

Auf den ersten Blick offenbart sich für den Kunden noch nicht, dass das Kreissparkassen-Gebäude in der Horber Dammstraße kurz vor einer grundlegenden Sanierung steht. Es sind eher Indizien wie Kartons, die an Stellen stehen, an denen sonst nichts steht. Oder kleine, mit rötlicher Sprühfarbe aufgebrachte Markierungen draußen vor dem Eingangsbereich. An dieser Stelle werden zwei Container platziert werden für den Bereich Kassengeschäft und SB-Geräte wie Geldautomat oder das sogenannte Multifunktionsterminal.

Der Startschuss für die Sanierung des 1974 erbauten Gebäude der Kreissparkasse Freudenstadt fällt bereits zu Beginn kommender Woche. Wer derzeit in der Schalterhalle einen Blick nach oben wirft, dem könnte auffallen, dass dort die Büroräume weitestgehend unbeleuchtet sind. Gestern wurde das bisherige Büro von Regionaldirektor Holger Korneffel geräumt, der zwischenzeitlich wie etliche Kollegen ins Erdgeschoss umgezogen ist.

Längere Zeit hatte die Evaluation der Gebäudesubstanz gedauert, um die Tragweite der notwendigen Modernisierung zu checken. Holger Korneffel fasst das Ergebnis so zusammen: „Das Gebäude wird komplett ausgebeint.“ Und dies bei nahezu komplett laufendem Geschäftsbetrieb. Möglich macht dies eine Drei-Phasen-Strategie.

Im ersten Bauabschnitt erfolgt die Modernisierung des Obergeschosses. Dazu mussten die Mitarbeiter der Abteilungen Baufinanzierung, Gewerbekundenberatung und Immobilien ebenso einen Stock nach unten ziehen wie Regionaldirektor Korneffel und dessen Assistentin.

Wenn das OG dann fertig saniert ist, ziehen die Kollegen wieder nach oben und machen Platz für die vom zweiten Abschnitt betroffenen Mitarbeiter der LBS, die im Bereich rechts vom Eingang ihre Räume haben. Ist dieser Abschnitt saniert, folgt schließlich das Herzstück, die Modernisierung der Kundenhalle im Erdgeschoss.

Dies alles soll bis zur Weltsparwoche 2017 abgeschlossen sein. Dann, so ist geplant, wird mit den Plänen des Horber Architekturbüros Kreidler – Korneffel: „ein Bekenntnis zu Horb und der Region“ – ein modernes, kundenorientiertes Beratungscenter für alle Bankdienstleistungen, ausgestattet mit dem Standard der modernen Technik geschaffen sein.

Zu tun gibt es dazu einiges. Die Haustechnik wie Heizung und Belüftung muss praktisch komplett erneuert werden. Die Kundenhalle bekommt im Zuge dessen eine Fußbodenheizung. Ein großer Teil besteht auch in einer neuen EDV-Verkabelung. Als das Gebäude in den 70ern erbaut worden war, hat es noch gar keine Computer gegeben, und die Kapazität an Leerrohren für Kabel war längst erschöpft. Modernisiert wird natürlich auch unter energetischen Gesichtspunkten. Dabei soll nicht nur die Umstellung auf LED-Beleuchtung dazu beitragen, Stromkosten zu senken.

Äußerlich wird sich an dem Gebäude im Kern nicht verändern. Die braunen Platten bleiben grundsätzlich erhalten, allein der Eingangsbereich werde sich sichtbar verändern. Dessen Gestaltung wird mehr Sparkassen-Optik in sich tragen, und für das Gebäudeinnere verspricht Holger Korneffel eine „grundsätzlich andere Sparkasse“. Dabei meint er nicht nur die optischen Eindrücke, die noch die Handschrift der 90er-Jahre, als einmal renoviert worden war, in sich tragen. Auch die Aufteilung und die Ausstattung der Beratungsräume wird sich sichtbar verändern und nach dem Umbau moderne Beratung mit PC und Tablet ermöglichen.

So bekommt die Horber Unterstadt neben Einkaufszentrum und dem ebenfalls in absehbarer Zeit umzubauenden Busbahnhof eine dritte größere Baustelle. Dass es dabei zu größeren Komplikationen kommen wird, erwartet Holger Korneffel nicht. Allerdings hoffe er, dass nicht noch zusätzliche Parkmöglichkeiten entfallen.

Dass es kommende Woche losgeht mit den Bauarbeiten, freut Korneffel und seine Kollegen trotz der zu erwartenden Einschränkungen. Im derzeitigen Gebäude habe sich durch die planerischen Unsicherheiten bezüglich des geplanten Einkaufszentrums doch ein erheblicher Investitionsstau ergeben. Da man aber lange Zeit nicht gewusst hatte, ob das Sparkassen-Gebäude nicht doch für ein Einkaufszentrum abgerissen werden muss, hatte man abgewartet.

„Diese Modernisierung ist ein klares Bekenntnis zum Standort und der Region Horb“, freut sich Holger Korneffel, der nebenbei darauf hinweist, dass Horb durch den Umbau nicht nur der zweitgrößte, sondern auch der modernste Standort im Geschäftsbereich wird.

Standort mit Geschichte

Neues Kapitel nach über 60 Jahren: Das Stadtbild prägende Gebäude der Kreissparkasse an der Horber Dammstraße wurde 1974 erbaut und im Mai 1975 eingeweiht. Davor war die Sparkasse an der selben Stelle in einem Altbau untergebracht, in den die Angestellten 1942 vom Burgstall umzogen. Das heutige Gebäude mit seiner rund 2300 Quadratmeter großen Geschäftsfläche und seiner markanten Optik mit viel Glas und der aus eloxiertem Aluminium bestehenden Fassade wurde seinerzeit mit einem Architekturpreis ausgezeichnet. In den 1990er-Jahren wurde das Gebäude renoviert. Seitdem befindet es sich in nahezu identischem Zustand. Die Kosten für die nun anstehende, einjährige Sanierung lasse sich, so Regionaldirektor Holger Korneffel, nicht abschließend einschätzen.

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Erstellt:
07.10.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 17sec
zuletzt aktualisiert: 07.10.2016, 01:00 Uhr

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