Biathlon

Benedikt Doll lässt deutsches Team jubeln

Der 29-Jährige gewinnt den Sprint in Le Grand-Bornand, weil er auch am Schießstand überzeugt.

20.12.2019

Von DPA

Le Grand-Bornand. Mit letzter Kraft peitschte Benedikt Doll den Schlussanstieg hinauf – ehe er ausgelaugt, aber glücklich im Zielraum den Zuschauern zuwinkte. Dank einer perfekten Lauf- und Schießleistung hat sich der 29-Jährige seinen ersten Saisonsieg gesichert. Und konnte sein Glück kaum fassen. „Ich hätte absolut nicht gedacht, dass es zu so einer Top-Platzierung reicht“, sagte der Schwarzwälder nach dem Sprinterfolg von Le Grand-Bornand (Frankreich) am Donnerstag dem ZDF mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Es war der erste Saisonerfolg für das deutsche Team und der erst zweite Weltcup-Sieg für Doll.

Mehr als zweieinhalb Jahre hatte Doll auf diesen Moment warten müssen. Denn zuvor hatte der passionierte Koch in seiner gesamten Weltcup-Karriere erst dreimal fehlerfrei geschossen.

Noch am Morgen vor dem Lauf schien eigentlich nichts für Doll zu sprechen. „Ich habe mich nicht ganz so frisch gefühlt“, berichtete Doll, der dann aber pünktlich zum Rennen topfit war und nach zehn Kilometern die ebenfalls fehlerfreien Tarjei Bö (+9,4 Sekunden) aus Norwegen und Quentin Fillon Maillet (11,3) aus Frankreich auf die Plätze verwies.

Stabiler am Schießstand

Doll war schon immer ein guter Läufer. In Le Grand-Bornand war in der Loipe nur Überflieger Johannes Thingnes Bö schneller. Dolls Problem war immer der Schießstand, vor allem das Stehendschießen, mit dem er sich immer wieder Podestplatzierungen verbaut hatte. Deshalb arbeitete Doll in der Vorbereitung wieder mal verstärkt an seinem Anschlag.

„Ich möchte am Schießstand stabiler werden, das ist die letzten Jahre nicht immer so gelungen“, hatte er vor dem Saisonstart gesagt. In einem sechsten Saisonrennen ist es ihm endlich gelungen. Die nächste Chance hat er am Samstag in der Verfolgung (13 ZDF und Eurosport) – aber da wird viermal geschossen.

Wenn Doll am Schießstand konstant hohe Trefferquoten erreicht, sind auch seine Saisonziele – Platz sechs im Gesamtweltcup und eine WM-Einzelmedaille – nicht utopisch. „Die Leistungskurve zeigt nach oben.“

Für die anderen fünf deutschen Starter reichte es am Freitagnachmittag nicht für eine Top-Ten-Platzierung. Johannes Kühn wurde 14., Arnd Peiffer 21., Philipp Horn 25., Simon Schempp landete auf Platz 32. Erik Lesser verpasste als 82. die Qualifikation für das Jagdrennen.

Die Damen hoffen nach ihren desaströsen Leistungen von Hochfilzen, wo sie im Sprint und der Staffel historisch schlechte Ergebnisse abgeliefert hatten, am Freitag im Sprint (14.15/ZDF und Eurosport) auf Wiedergutmachung. dpa

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Erstellt:
20.12.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 13sec
zuletzt aktualisiert: 20.12.2019, 06:00 Uhr

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