Empfingen · Fußball

Bentele zieht es nach Empfingen

Die SGE erwartet in der kommenden Runde eine enorme Herausforderung: das Projekt Landesliga. Dafür muss sich die Sportgemeinschaft breiter aufstellen und präsentierte nun die ersten neuen Hoffnungsträger des Teams.

06.06.2020

Von Uli Bernhard

Die Neuen bei der SG Empfingen (vorne, von links): Gjergj Prebreza (SSV Reutlingen), Sven Saile (SG Ahldorf-Mühlen) und Dominik Bentele (FCHolzhausen). Dahinter die Verantwortlichen (von links) Achim Hank, Markus Saier, Co-Trainer Fabian Singer und Trainer Philipp Wolf.Bild: Uli Bernhard

Die Neuen bei der SG Empfingen (vorne, von links): Gjergj Prebreza (SSV Reutlingen), Sven Saile (SG Ahldorf-Mühlen) und Dominik Bentele (FC Holzhausen). Dahinter die Verantwortlichen (von links) Achim Hank, Markus Saier, Co-Trainer Fabian Singer und Trainer Philipp Wolf.Bild: Uli Bernhard

Stand heute bereitet sich die erste Mannschaft der SG Empfingen ab September auf etwa 40 Spiele vor (inklusive Pokal), auf sieben bis acht englische Wochen und mit einer großen Wahrscheinlichkeit auf den Aufstieg in die Landesliga. Und auch die zweite Mannschaft steht als Tabellenführer der Kreisliga B2 vor dem Aufstieg in die Kreisliga A2. „Das Flaggschiff bleibt die erste Mannschaft, aber wir wollen beide Aufstiege wahrnehmen und dabei soll es keine großen Unterschiede zwischen den Mannschaften geben“, sagt Betreuer Achim Hank. „Dafür müssen wir aber unsere Mannschaft verstärken, in der Breite und auch in der Qualität, sonst geht das gar nicht.“

In gemeinsamen Gesprächen zwischen Trainerstab, Funktionären und Spielern haben die Empfinger schon früh beschlossen, dass sie nach gut einem Jahrzehnt die nächste Chance auf (mindestens) eine Runde in der Landesliga wahrnehmen wollen. „Wir wissen alle, dass das schwierig wird und wir versuchen auf jeden Fall, uns nachhaltig aufzustellen, um nicht wieder direkt abzusteigen“, sagt Abteilungsleiter Markus Saier. „Aber egal wie es ausgeht, wir können uns am Schluss sicher nicht vorwerfen, dass wir es nicht versucht hätten.“ Die ersten drei Spieler, die den Empfinger Kader in der kommenden Runde unterstützen, wurden am Donnerstag vorgestellt: Der 29-jährige Sven Saile, zuvor fünf Jahre lang bei der SG Ahldorf-Mühlen aktiv, wollte schon in der vergangenen Runde den Verein wechseln, um mal wieder etwas Neues zu sehen.

„Da hatte ich in Ahldorf aber schon zugesagt und ich bin einer, wenn ich einem mein Wort gebe, dann halte ich das auch“, sagt Saile. Für die Runde 2020/2021 stand dem Wechsel aber nichts mehr im Wege und für Saile kam außer Empfingen nichts anderes in Frage. Schon in seiner Jugend hat er für die SGE gespielt und ist heute auch wieder im Ort – und nur 200 Meter vom Sportplatz entfernt – sesshaft. Zugang Gjergj Prebreza kommt ursprünglich aus Trier, hat dort in seiner Jugend gekickt und danach in der 2. Liga in Luxemburg. Der 23-Jährige lebt seit einem halben Jahr in Nürtingen und hatte Ende November beim SSV Reutlingen unterschrieben. Doch dort fiel es Prebreza schwer, Anschluss zu finden. „Besonders seit Corona wurde es immer schwieriger, Kontakte zu knüpfen und so richtig bin ich dort einfach nicht angekommen“, sagt Prebreza. Der Zusammenhalt und das Zwischenmenschliche seien für ihn jedoch unerlässlich.

Nach privaten Veränderungen war für FC Holzhausen-Abgänger Dominik Bentele der Aufwand in der Verbandsliga ein Stück zu viel. Schon als Kinder kannten Bentele und Co-Trainer Fabian Singer sich, spielten gemeinsam in der Zollernauswahl im DFB-Stützpunkt und blieben über die Jahre in Kontakt. Als bekannt wurde, dass Bentele sich umorientieren möchte, war für den Co-Trainer schnell klar: „Wenn er Holzhausen verlässt, dann kommt er aber zu uns!“
Und auch hier sind sich Neuzugang und Trainerstab einig: Es muss auch kameradschaftlich stimmen.

Die Kadergespräche sind noch nicht gelaufen, berichtet Trainer Philipp Wolf. Im Dezember habe man darüber gesprochen, dass etwa vier neue Spieler wichtig seien und am besten gleich potentielle Stammspieler mit höherklassiger Erfahrung. Das können Saile, Prebreza und Bentele vorweisen, doch seither hat sich die Situation der Mannschaft geändert. Denn statt 16 Teams werden in der kommenden Landesliga-Runde 20 spielen, somit erhöht sich auch die Zahl der Absteiger. „Wir wollen eine Mannschaft stellen, mit der wir eben mal acht andere Teams hinter uns lassen können“, sagt Wolf. „Wir haben Studenten, wir haben Schichtarbeiter. Da müssen schon nochmal Spieler dazukommen.“

Gewappnet für den Tag X

Saisonvorbereitung? Freundschaftsspiele? „Diese Fragen stellen sich für uns im Moment nicht. Alles was wir aktuell tun können, ist, die Kaderplanung zu forcieren, damit wir personell gewappnet sind, wenn es wieder los geht“, sagt Empfingens Trainer Philipp Wolf. „Es gibt zwei Daten, die wir brauchen: Wann kann wieder ganz normaltrainiert werden und das Wichtigste: Wann startet die neue Saison? Bevor wir diese beiden Eckdaten nicht kennen, müssen wir uns auch keine Gedanken über Vorbereitung oder Testspiele machen. Wolf selbst gehe zwar davon aus, dass die Vorbereitung auf die kommende Saison länger dauern werde als üblich, weil angesichts der Corona-Beschränkungen Monate ohne „richtigen“ Fußball verstrichen seien, aber heute einen fixen Starttermin zu geben, das gehe einfach nicht. „Wir können doch nicht jetzt Waldläufe machen bis zum geht nicht mehr und dann erfahren wir vielleicht, dass die Runde erst wieder im Oktober beginnt“, sagt der Coach. „Wichtig ist, dass wir für den Tag X gewappnet sind. Und das sind wir“.

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Erstellt:
06.06.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 21sec
zuletzt aktualisiert: 06.06.2020, 01:00 Uhr

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