Bunte Tüten für große Geschäfte

Bergfelder Vorstoß für mehr Farbe bei der Kotentsorgung sorgt für Diskussion

Die kommunale Politik diskutiert schon seit jeher gerne und ausgiebig über Tierexkremente. Im Bergfelder Ortschaftsrat kamen nun neue Ideen auf den Tisch, um der miefigen Herausforderung der Entsorgung Herr zu werden. Bunter und größer sollen die Entsorgungstüten werden.

09.04.2016

Von Jürgen A. Klemenz

Ergeben bunte Tüten bei der Entsorgung mehr Sinn?Bild: enz

Ergeben bunte Tüten bei der Entsorgung mehr Sinn?Bild: enz

Bergfelden. Kommunalpolitiker müssen sich manchmal wirklich um den letzten Mist kümmern. Gut, sie gehen ja auch meist mit offenen Augen durch die Straßen und Fluren ihres Fleckens und sehen da so manches, was ihnen ins Auge sticht. Hundekot zum Beispiel, ein äußerst anrüchiges, dennoch sehr beliebtes Thema in den Sitzungen eines Gremiums, denn die Hinterlassenschaften der lieben Vierbeiner liegen, trotz der vielen Hundekotstationen, die es mittlerweile im gesamten Stadtgebiet gibt, halt immer noch auf den Wegen und der angrenzenden Landschaft rum.

Denn es scheint manche Herrchen und Frauchen zu geben, die den Sinn der Tüten für Hundekot noch nicht ganz begriffen haben. Denn eigentlich sollte darin ja das Häufchen schön verpackt und mit nach Hause genommen und dort entsorgt werden. Oder zumindest in den Behälter der Hundestation geworfen werden. Doch anscheinend packen immer mehr Menschen die Hinterlassenschaften ihrer lieben Tiere zwar in die Tüten, schmeißen diese dann aber in die Landschaft.

In Bergfelden fragte nun Ortschaftsrat Martin Schneckenburger, ob es die Hundetütchen auch in anderen Farben gebe als in dem tristen Schwarz. In Rot oder Neongelb zum Beispiel. Schneckenburger glaubt, dass die neonfarbenen Tütchen in der Landschaft besser auffallen als die derzeitigen schwarzen. Und dass die achtlosen Wegwerfer dann vielleicht Hemmnisse hätten, so auffällige Tüten einfach in die Landschaft zu schmeißen.

Einmal mit der Problematik befasst, griff Gerhard Wößner noch ein anderes Problem auf – die Größe der Tüten. Denn es gebe nicht nur kleine Hunde mit kleinen Häufchen, es gebe auch größere Tiere, die weit größere Haufen hinterlassen. Und da spielte der Ortschaftsrat auf die in Bergfelden doch ziemlich weit verbreiteten Pferde an. Die traben und galoppieren ja nicht nur durch die Landschaft, sondern benutzen samt Reitersmann und -frau auch die öffentlichen Wege. Und wenn so ein Pferd dann mal was hinterlässt, hat das bekanntlich Apfelgröße. Nicht umsonst spricht man von Pferdeäpfeln.

Im Ortschaftsrat kam die Frage auf, ob die Person, die auf dem Rücken eines Pferdes sitzt, überhaupt bemerkt, dass beim Gaul hinten was rauskommt, wo man doch vorwärts reitet. Zum Glück sitzt in Bergfelden auch ein Ortschaftsrat, der daheim Pferde und folglich eine entsprechende Erfahrung hat. „Des merkt me scho“, sagte Timo Harpain trocken, ließ aber offen, ob der Pferdebestizter in so einem Fall von seinem hohen Ross absteigt und die Äpfel einsammelt. Die Hundetütchen, egal in welcher Farbe, sind dafür aber bestimmt zu klein.

Ortsvorsteher Martin Sackmann erklärte nach Ende der Diskussion, er wolle sich erkundigen, ob es denn Tüten in geeigneten Farben gebe. Solange die Häufchen weiter auf den Wegen landen, wird das Thema sicherlich auch wieder Gesprächsstoff für das Gremium liefern.