Das Weihnachtsmärchen im Hochgebirge wärmt bestimmt am Heilignachmittag das Herz.

Bergkristall

Das Weihnachtsmärchen im Hochgebirge wärmt bestimmt am Heilignachmittag das Herz.

24.11.2015

Von che

Bergkristall

Die gute Nachricht ist, dass sich Joseph Vilsmaier diesmal nicht an einem Nationalmythos oder was er dafür hält (Stalingrad, Comedian Harmonists, Marlene) vergreift. Er tut, was er einigermaßen beherrscht, nämlich in aller Naivität einfache Geschichten aus dem ländlichen Raum zu erzählen.

Da ist dann immer noch genug Platz für Pfusch und Geschmacksverfehlungen, von der hingeschluderten Rahmenhandlung über die alberne Pseudo-Dialektelei bis zu den Kulissen wie aus dem „Königlich Bayrischen Amtsgericht?.

Trotzdem schimmert der Reiz dieses biedermeierlichen Bergbauern-Märchens aus der Feder Adalbert Stifters (1853 erschienen) immer wieder durch, besonders wenn es seinen Kern erreicht: Die Irr-Wanderung zweier Kinder durchs verschneite Hochgebirge in der Weihnachtsnacht.

Da kann Vilsmaier kraftvoll in Naturmystik und gewaltigen Winterlandschafts-Panoramen schwelgen, und das zurückhaltend gefühlvolle Spiel der Kinder lässt das bauerntheatralische Gehabe der erwachsenen Akteure zeitweilig vergessen.

Im Kino muss man das zwar nicht unbedingt gesehen haben, aber für die „Wir warten aufs Christkind?-Schiene an Heiligabend ist dieser „Bergkristall? ein heißer Klassiker-Kandidat.