Hertha BSC

Berliner Fans protestieren trotz Sieg

Geplanter Stadionbau außerhalb der Hauptstadt sorgt für Verstimmung bei den Anhängern.

29.11.2016

Von SID

Vedad Ibisevic verlängerte seinen Vertrag bis 2019. Foto: dpa

Vedad Ibisevic verlängerte seinen Vertrag bis 2019. Foto: dpa

Berlin. Eigentlich dürfte es bei Hertha BSC nur zufriedene Gesichter geben. Sportlich liegen die Berliner dank Vedad Ibisevic, der gestern seinen Vertrag bis 2019 verlängerte, und der Heimstärke sogar auf Champions-League-Kurs. Doch unter den Fans rumort es. Grund ist die Überlegung der Klubbosse, das angedachte neue Fußballstadion möglicherweise nicht in Berlin, sondern in Brandenburg bauen lassen zu wollen. Dagegen liefen einige Hertha-Anhänger beim 2:1-Heimsieg gegen Mainz 05 mit Protestplakaten Sturm. „Bevor Ihr Hertha ins Umland verschleppt, jagen wir Euch in die Wüste!“, stand auf einem großen Banner in der Ostkurve.

Da der Berliner Senat auf einen Verbleib des Bundesligisten im Olympiastadion drängt und bislang kein Entgegenkommen bei der Suche nach einem passenden Gelände zeigt, ist ein Umzug außerhalb der Stadtgrenzen nicht unwahrscheinlich, sollte sich Hertha zu einem Stadionneubau entschließen. Spätestens im Februar sollen ersten Ergebnisse der Machbarkeitsstudie und mögliche Standorte vorgestellt werden.

Spielt Hertha in Zukunft nicht mehr in der Bundeeshauptstadt? Damit könnte der Verein nicht nur einige Stammfans verprellen, es wäre auch mit der neuen Marketing-Strategie („Hertha BSC – Berlins ältestes Start-up“) nur schwer zu vereinbaren. Es ist fraglich, ob das avisierte Zielpublikum, die jungen Dazugezogenen, tatsächlich für ein Fußballspiel nach Oranienburg oder Dreilinden fahren. sid