Geschichte eines rechtsextremen Schlägers im Kreislauf aus Gewalttätigkeit und Selbsthass.

Bernau liegt am Meer

Geschichte eines rechtsextremen Schlägers im Kreislauf aus Gewalttätigkeit und Selbsthass.

24.11.2015

Bernau liegt am Meer

Verleihinfo: Daniel lebt in Bernau, einer kleinen Stadt nördlich von Berlin. Der Film erzählt die Geschichte des 21-Jährigen, der in einem rechtsradikalen Milieu aufwuchs. Mit schonungsloser Offenheit beschreibt Daniel, wie es zu Rechtsradikalismus kommen kann und wie schwer es ist, den Kreislauf aus Gewalttätigkeit, Selbsthass und rechtsextremen Gedanken zu durchbrechen. Daniel: „Nach einer Schlägerei ging es mir einfach besser. Weil, danach gab es einfach das Gefühl, man ist ja doch jemand.?

Die Geschichte nimmt eine Entwicklung zum Besseren, auch wenn aus dem Saulus kein Paulus wird. Mit der Veränderung entscheidend zu tun hat die Arbeit des Jugendrichters Andreas Müller und der Sozialarbeiterin Rosemarie Kalas. Nicht zuletzt durch ihr Engagement gelang Daniel ein Neuanfang. Doch
oft sieht der Alltag in der brandenburgischen Provinz anders aus.

Der Film beschreibt, wie sich die spezifische deutsche Vergangenheit noch heute in individuelle Lebensläufe einschreibt. Die DDR-Zeit vermittelt sich im Film unterschwellig, in Formulierungen, in Erinnerungen, im Klima der Szenen. Daß der Film nicht so schwer daherkommt, wie die Thematik vielleicht vermuten laäßt, liegt am formalen Umgang des Filmes: Unterschiedliche Kommentarebenen und Verwebungen schaffen Zusammenhänge und ermöglichen so einen ganz anderen Blick auf das Leben in der deutschen Provinz.