Ausbildung

Berufswünsche reichen von Müllwagenfahrer bis Finanzminister

Die Organisatoren ziehen eine gute Bilanz der KAZ. 2018 gibt’s wieder nur einen Messetag. Zwei Schüler gewinnen bei Verlosung.

24.11.2016

Von Petra Haubold

Gislinde Sachsenmaier (links), Renate Plocher (Mitte) und Birgit Stiehle vom HGV-Vorstand (rechts) überreichten die Preise des KAZ-Gewinnspiels an Lukas Plocher und Jule Helminger. Bild: Haubold

Gislinde Sachsenmaier (links), Renate Plocher (Mitte) und Birgit Stiehle vom HGV-Vorstand (rechts) überreichten die Preise des KAZ-Gewinnspiels an Lukas Plocher und Jule Helminger. Bild: Haubold

Sulz. Gislinde Sachsenmaier, Vorsitzende des Sulzer Handels- und Gewerbevereins (HGV), zog am Dienstagabend eine äußerst positive Bilanz der Ausbildungsmesse KAZ (Kontakte, Ausbildung, Zukunft). „Super zufrieden waren wir mit der Vielfalt der Aussteller“, erklärte Sachsenmaier bei der Preisübergabe an die beiden Sieger des KAZ-Gewinnspiels im Reisecenter Plocher.

Der HGV hatte erneut die Schüler auf der KAZ nach ihren Berufswünschen gefragt. Pro Gespräch mit einem der Aussteller erhielten die Jugendlichen Ka(t)zenaugen-Aufkleber, die auf eine Karte mit dem Berufswunsch geklebt werden konnten – mit der Aussicht auf den Gewinne.

Aus den Karten wurden jetzt zwei Sieger gezogen: Jule Helminger aus Holzhausen kann sich über einen Solo-Kopfhörer freuen. Die Schülerin der Lina-Hähnle-Realschule hatte als Berufswunsch Tierarzthelferin angegeben. Eine Bose-Radioanlage ging an Lukas Plocher. Der 16-jährige Gymnasiast wohnt ebenfalls in Holzhausen. „Fast 450 Schüler haben am Gewinnspiel teilgenommen. Die Berufswünsche der Jugendlichen waren vielfältig und für uns sehr spannend“, stellte Sachsenmaier erfreut über den regen Andrang der Schülerklassen, die Anfang Oktober die Messe erkundet hatten, fest. Mit rund 1500 Interessenten an den 46 Ausstellerständen sei die KAZ an beiden Tagen gut besucht gewesen (die SÜDWEST PRESSE berichtete).

25 Prozent streben Studium an

Gislinde Sachsenmaier hatte die Wunschberufe gemeinsam mit Renate Plocher und Birgit Stiehle aus dem HGV-Vorstand in Branchen eingeteilt. Rund 25 Prozent der teilnehmenden Schüler hätten Interesse an einem Studium bekundet. „Überrascht hat es uns aber, dass dieses Mal die sozialen Berufe so stark nachgefragt wurden“, sagte die Vorsitzende. Die jungen Menschen hätten wohl erkannt, dass gerade diese Berufe Zukunft haben. Die größte Gruppe habe bei ihren Berufswünschen aus dem Topf der technischen und kaufmännischen Berufe gewählt. Über „bodenständige Angaben“ wie Handwerker, Müllwagenfahrer oder einen Beruf aus der Hotelbranche hatte sich der HGV genauso gefreut wie über die Tatsache, dass die Fachlehrer ihre Schüler gut auf die Sulzer Messe vorbereitet hatten. Auch „exotische“ Berufe wie Sportprofi, Schauspieler und – wohl nicht ernst gemeint – Finanzminister wurden auf den Karten genannt.

Ganz neu sei der Berufswunsch junger Mädchen gewesen: „Es waren einige dabei, die Modedesign machen wollen. Das lag wohl daran, dass eine Modeschule aus Sigmaringen zum ersten Mal ausgestellt hatte“, sagte Sachsenmaier.

Erstmalig war die Messe in diesem Jahr auch am Samstagvormittag geöffnet. Das Ziel sei es gewesen, dass noch mehr Eltern ihre Kinder begleiten. „Aber die Resonanz hat uns gezeigt, dass wir das nächstes Jahr nicht mehr brauchen“, meinte die HGV-Vorsitzende ernüchtert. Anhand der Rückmeldungen plane man, am Freitag abends länger geöffnet zu lassen.

Zudem denken die Organisatorinnen darüber nach, den Handwerkern mehr Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, verriet Birgit Stiehle. Das Gros der Berufsanfänger komme aus der Werkrealschule und der Realschule. Für sie soll es 2018 ein breitgefächertes Angebot geben.