Spanien

Bilanz des Clásico: Über 100 Verletzte

Die anfangs noch friedliche Demonstration am Rande des Fußball-Klassikers in Barcelona endet mit Gewalttaten.

20.12.2019

Von SID

Barcelona. Vermummte Demonstranten setzten Mülltonnen und Barrikaden in Brand, die Polizei beantwortete den Hagel aus Steinen und Flaschen mit Schaumkugeln: Als der Clásico mit über 100 Verletzten und mehreren Festnahmen sein „hässliches Gesicht“ zeigte, wie es „Marca“ schrieb, wurde Fußball zur Randnotiz. „Viel Lärm und wenig Clásico“, titelte das katalanische Blatt „Sport“ nach dem 0:0 zwischen FC Barcelona und Real Madrid. Der erst friedliche Protest katalanischer Separatisten eskalierte – und war auch im altehrwürdigen Camp Nou zu spüren. Zumindest der befürchtete Platzsturm blieb aus.

Die Unabhängigkeitsbewegung „Demokratischer Tsunami“ hatte zur Demo vorm Stadion aufgerufen, rund 5000 Menschen folgten und äußerten ihre Meinung zunächst gewaltfrei. Doch die Situation lief aus dem Ruder. Spanische Medien berichteten von bis zu 115 meist leicht Verletzten, zwei Polizisten sollen schwerere Blessuren davongetragen haben. Nahe Tor 18 im Süden des Stadions sorgte brennendes Plastik für beißenden Geruch bis hoch zu den Zuschauern auf die Tribüne. Der Ausgang wurde gesperrt. Es waren die ersten Ausschreitungen im Unabhängigkeitskonflikt seit zwei Monaten, als die Proteste nach der Inhaftierung von neun Separatistenführern eskalierten. Wegen der damaligen Unruhen war der ursprünglich für 26. Oktober terminierte Clásico verlegt worden. sid