So viele Stars in einem so schmalbrüstigen Filmchen: Hut ab vor der Casting-Abteilung.

Birthday Girl

So viele Stars in einem so schmalbrüstigen Filmchen: Hut ab vor der Casting-Abteilung.

24.11.2015

Von che

Birthday Girl

Mensch, wenn doch bloß unsereinem so was passieren würde. Da bestellt sich der biedere Bankbeamte John auf gut Glück eine russische Braut im Internet, und dann steht plötzlich Nicole Kidman vor der Tür.

Dass die Dame kein Wort Englisch spricht, drückt zwar anfangs die Stimmung, doch dank freizügiger Körpersprache ist diese Barriere schnell überwunden. Um das Happyend eine Weile hinauszuzögern, überfallen zwei halunkige Russen das traute Heim und machen sich mit einem Koffer voll Geld und Nicole im Schlepptau wieder aus dem Staub. Logisch, dass sich John so eine Gemeinheit nicht bieten lassen kann.

„Birthday Girl? stellt sich in die Tradition klassischer Fight-for-your-love-Streifen à la „Die Reifeprüfung? und „Gefährliche Freundin?, reicht aber in puncto Charme, Witz und Romantik nicht entfernt an diese Vorbilder heran. Das Drehbuch hat allenfalls Holzklasse, und die Stars, die dafür verpflichtet wurden, tun einem fast ein bisschen Leid. Kidman darf nicht viel mehr als ihr hübsches Gesicht spazieren tragen, Mathieu Kassovitz und Vincent Cassel rackern sich an den üblichen Russen-Klischees ab.

Die größte Niete ist allerdings Ben Chaplin als John: Der beginnt ganz Genre-gerecht als erzlangweiliger Spießer, zieht diese Nummer aber ohne jede Nuance bis zum Abspann durch. Dass er trotzdem Nicole Kidman kriegt, ist immerhin ein Leuchtfeuer der Hoffnung für alle Schnarchnasen dieser Welt.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 41sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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