Das Mittwochs-Interview

„Bis jetzt nur große Vorfreude“

Druck verspüren vor dem Entscheidungsspiel zur Bezirksliga-Relegation weder Bernd Schättle von der SG Rohrdorf-Eckenweiler/Weitingen, noch Marvin Lutz vom SV Baiersbronn. Beide Teams in Dettlingen voraussichtlich in Bestbesetzung.

13.06.2018

Von Uli Bernhard

„Bis jetzt nur große Vorfreude“

Die Vizemeister der beiden A-Ligen SG Rohrdorf-Eckenweiler/Weitingen und SV Baiersbronn stehen sich am Freitag in Dettlingen im Entscheidungsspiel zur Relegation in die Bezirksliga gegenüber. Wer gewinnt, der hat am Samstag in einer Woche die Chance sich im Relegationsspiel in Wittershausen gegen den VfR Sulz einen Platz in der Bezirksliga zu sichern. Die SÜDWEST-PRESSE hat sich im Vorfeld des Spiels mit den beiden Trainern Marvin Lutz (Baiersbronn) und Bernd Schättle (SG Rohrdorf-Eckenweiler/Weitingen) unterhalten.

SÜDWEST-PRESSE: Herr Schättle, Herr Lutz: Schon aufgeregt vor dem „Endspiel“ in Dettlingen?

Bernd Schättle: Nein, überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil: Wir freuen uns auf das Spiel.

Marvin Lutz: Ganz und gar nicht. Das kommt aber bestimmt am Spieltag. Bis jetzt verspüren wir nur große Vorfreude.

Kurzer Rückblick auf die abgelaufene Saison: Was waren die entscheidenden Punkte für Ihr Team,
um Vizemeister zu werden?

Schättle: Vor zwei Monaten hat niemand geglaubt, dass wir den zweiten Platz noch erreichen können. Entscheidend war aus meiner Sicht, dass wir nach der Niederlage gegen Wittershausen eine unglaubliche Serie von 12 Siegen in Folge geschafft haben und Holzhausen zusätzlich den einen oder anderen Punkt abgegeben hat.

Lutz: Man muss ja immer noch in Betracht ziehen, dass wir Aufsteiger sind und in der vergangenen Saison noch Kreisliga B gespielt haben. Unser Ziel war es, dass wir mit unserer jungen Truppe im vorderen Drittel mitspielen. Deshalb sind wir jetzt schon mit dem Erreichten mehr als zufrieden. Die vielen jungen Spieler in unserem Team haben wahnsinnig dazu gelernt. Überragend ist, dass wir trotz der Kreuzbandrisse von Jannis Frey, Sebastian Braun und Sebastian Leins in der Vorrunde so gut abgeschnitten haben.

… und was war ausschlaggebend, dass es nicht zum Direktaufstieg reichte?

Schättle: Wir konnten keines der Topspiele gegen Holzhausen oder Wittershausen gewinnen. Und dann kannst du auch nicht Meister werden.

Lutz: Wie schon gesagt: Wir hatten eine große Verletztenmisere. Dann kam dazu, dass wir uns auf den kleinen und teilweise holprigen Plätzen oft schwergetan haben. Und das Wichtigste: Hallwangen hatte in der Rückrunde einfach einen super Lauf.

Die Frage ist so alt wie die Ligen:
Wer ist stärker? Kreisliga A1 oder Kreisliga A2?

Schättle: Das kann ich nicht beurteilen, dafür kenne ich die Kreislage A1 zu wenig.

Lutz (lacht): Das dürfen Sie
mich am Freitag nach dem Spiel fragen.

Wie sehen die Spielvorbereitungen für Freitag aus?

Schättle: Wir werden uns wie gewohnt auf das Spiel vorbereiten, es ist aktuell nichts Besonderes vorgesehen.

Lutz: Wir machen uns da gar keinen Druck. Montag und Mittwoch wird trainiert, wie bei einem ganz normalen Spiel auch.

Was wissen Sie eigentlich
von ihrem Gegner?

Schättle: Dass sie mit Kevin Braun einen echten Knipser in ihren Reihen haben, mehr weiß ich aktuell nicht.

Lutz: Ich habe mich mit einem Trainerkollegen aus der A2 ein bisschen ausgetauscht und kleine Infos erhalten. Aber wir wollen zeigen, was wir können und uns nicht in erster Linie nach dem Gegner richten.

Mit wem haben Sie sich
ausgetauscht?

Lutz: Das will ich nicht verraten.

Mit welchen Vorsätzen
gehen Sie in das Spiel?

Schättle: Die Jungs haben sich das Spiel verdient, für den einen oder anderen wird es sicherlich ein besonderes Erlebnis werden, denn vor so einer Kulisse spielt man in der Kreisliga A nicht allzu oft. Wir wollen unser Bestes geben und nach Möglichkeit gewinnen.

Lutz: Wir wollen unser Spiel spielen. Klar macht man sich ein bisschen Gedanken, auf was man besonders achten muss, aber konkrete Vorsätze gibt es nicht.

Können Sie in Bestbesetzung
antreten?

Schättle: Der eine oder andere Spieler war etwas angeschlagen. Aber bis Freitag haben wir ja noch etwas Zeit.

Lutz: Stand jetzt sind alle Spieler fit. Wenn alles normal läuft, dann spielen wir in Bestbesetzung.

Das Entscheidungsspiel ist ja nur die erste Etappe auf dem Weg in die Bezirksliga. Danach wartet auf den Sieger noch der VfR Sulz. Redet (und träumt) man trotzdem schon ein bisschen von der Bezirksliga?

Schättle: Nein, wir wissen, dass in so einem Spiel alles passieren kann, und dass es ein harter Weg ist über die Relegation den Aufstieg zu schaffen.

Lutz: Nein, überhaupt nicht. Wir haben das Spiel am Freitag vor uns, mit allem anderen beschäftigen wir uns nicht.

Wähnen Sie ihr Team stark genug
für die Bezirksliga?

Schättle: Das würde sich im Falle eines Aufstiegs zeigen, eine Runde ist lang, da kann vieles passieren.

Lutz: Wenn der Kader zusammen bleibt, wovon ich ausgehe, und wir von großem Verletzungspech verschont bleiben, dann wäre wir auch reif für die Bezirksliga.

Stehen schon Zugänge für die neue Saison fest?

Schättle: Bekannt ist, dass Keeper Thorben Renz wieder von Vollmaringen zu uns zurückkommt. Die Planung für die kommende Spielrunde 2018/19 sind auch noch nicht abgeschlossen.

Lutz: Bisher steht Matthias Maier aus Herzogsweiler als externer Zugang fest. Aus der A-Jugend kommen Marc Hitzel, Paul Gaiser und Luca Gaiser, die drei in dieser Saison schon sporadisch eingesetzt wurden. Dann freuen wir uns noch auf unseren Rückkehrer Jonathan Günther, der für ein Jahr in Sylt war.

Ergänzen Sie bitte: Wir gewinnen am Freitag, weil . . .

Schättle: … wir nix zu verlieren haben.

Lutz: … wir sehr viel gelernt und trotz aller Komplikationen die Saison super gemeistert haben. Ich denke, dass wir das nötige Glück verdient hätten.

„Bis jetzt nur große Vorfreude“