Heute im Halbfinale gegen Bremen: Guardiola heizt den Bayern ein

Bissig oder "bye, bye Pokal"

Vor der Meisterschaft und den Partien im Halbfinale der Champions League können die Bayern den Einzug in das Endspiel des DFB-Pokals perfekt machen - wenn sie heute Werder Bremen schlagen.

19.04.2016

Von DPA

Robert Lewandowski erzielte beim 5:0 der Bayern im Bundesliga-Heimspiel gegen Bremen am 12. März das vierte Tor. Foto: Eibner

Robert Lewandowski erzielte beim 5:0 der Bayern im Bundesliga-Heimspiel gegen Bremen am 12. März das vierte Tor. Foto: Eibner

München. Werder Bremen beschwört ein Fußball-Wunder, der Topfavorit FC Bayern kann im Halbfinale des DFB-Pokals jedoch eigentlich nur über eigenen Hochmut und Schlendrian stürzen. Pep Guardiola warnte seine Stars darum eindringlich vor möglichen Fehleinschätzungen des Gegners und einer laschen Herangehensweise an das Heimspiel heute (20.30 Uhr/ARD und Sky). "Wenn wir so spielen wie in der ersten Halbzeit gegen Schalke, dann bye, bye Pokal", so prophezeite der Startrainer.

Die Bremer an ihrem 16. Tabellenplatz in der Bundesliga zu messen oder an dem locker und leicht herausgespielten 5:0 vor wenigen Wochen in der Liga gegen Werder ohne Leistungsträger wie Clemens Fritz, Zlatko Junuzovic und Claudio Pizarro, wäre "ein großer Fehler", betonte Guardiola. K.o.-Spiele seien stets speziell: "In einem Spiel kann alles passieren. Ich bin mir sicher: Werder Bremen kann bei Bayern München gewinnen!" Diesen Glauben wollen die Hanseaten in der Münchner Arena zeigen.

"Mainz hat dort auch gewonnen, warum soll nicht ein Wunder passieren?", sagte Werder-Coach Viktor Skripnik. "Alles ist möglich, der Glaube daran muss nur sehr stark sein", so ergänzte Kapitän Fritz. Die Bremer sind schließlich Pokalspezialisten, in den Runden zuvor überraschten sie mit furiosen Auswärtssiegen in Mönchengladbach (4:3) und gegen Bayer Leverkusen (3:1).

"Ein Pokalfinale ist geil", sagte Pizarro, der in seiner stolzen Karriere sechsmal den DFB-Pokal in Händen hielt und die Schwächen bei seiner ehemaligen Mannschaft genau zu kennen glaubt. Die Bayern-Verteidiger kennen aber auch den 37-Jährigen, von dem Guardiola schwärmt: "Claudio ist einer der besten Mittelstürmer, die ich kennengelernt habe. Im Strafraum ist er Wahnsinn." Das so überlebenswichtige 3:2 gegen den VfL Wolfsburg hat Pizarro und Co. Mut gemacht. "Wir kommen mit großer Moral und mit großem Schwung nach München", sagte der Torjäger.

Doch das nach Titeln und Trophäen gierende Münchner Starensemble will sich bei den letzten und entscheidenden Triple-Schritten keine Blöße geben. Als Ansporn genügt die Erinnerung an den Halbfinal-K.o. 2015 im eigenen Stadion gegen Borussia Dortmund, als in einem kuriosen Elfmeterschießen alle vier Münchner Schützen - Lahm, Alonso, Götze, Neuer - vom Punkt aus versagt hatten. "Wir müssen einfach gewinnen, nachdem wir letztes Jahr gegen den BVB ausgeschieden sind", sagte Robert Lewandowski. " Wir wollen das Finale spielen und müssen das auf dem Platz zeigen."