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Blähungen: Ursachen, Symptome und Hilfe

Blähungen kennt jeder Mensch. Meistens ist die Luft im Bauch harmlos, wenn auch mitunter unangenehm. Flatulenzen, wie Blähungen medizinisch heißen, können allerdings manchmal ernste Ursachen haben.

20.07.2020

Bild: pixabay

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Blähungen: die verschiedenen Ursachen

Die wohl größte Rolle spielt die Ernährung bei Blähungen. Als blähend gelten vor allem Kohlgemüse, Hülsenfrüchte und Zwiebeln. Wer es nicht gewöhnt ist, bekommt auch von Vollkornbackwaren die Darmwinde. Außerdem können Kaffee, Getränke mit Kohlensäure und Alkohol zu Blähungen führen.

Mitunter sind es aber auch die Essgewohnheiten selbst, die Flatulenzen entstehen lassen. Wer hastig alles herunterschlingt oder lebhafte Diskussionen am Tisch führt, verschluckt bei der Mahlzeit viel Luft – die sich dann in Blähungen äußert. Dagegen helfen entblähende Tees mit Süßholzwurzel, Fenchel oder Kamille nur bedingt.

Neben der Nahrung selbst können Unverträglichkeiten, Nahrungsmittelallergien oder ein Reizdarm Blähungen verursachen. Die Störung der Darmflora, die sogenannte Dysbakteriose, führt ebenfalls oft zu vermehrten Luftansammlungen im Darm.

Seltener sind es ernsthafte Ursachen, die blähen. Dazu gehören Störungen der Bauchspeicheldrüse, Leberzirrhose, Darmverschluss und Darmkrebs.

Lässt sich gar keine körperliche Quelle finden und scheiden Nahrungsmittel und deren Unverträglichkeiten aus, können die Blähungen auch eine psychische Ursache haben. Vor allem Stress und anhaltende Ängste schlagen vielen Menschen auf die Verdauung.

Blähungen: typische Symptome

Bei Blähungen ist der aufgetriebene Bauch ein typisches Symptom. Die überschüssigen Gase bewegen sich spürbar im Darm und gehen als Darmwinde ab. Während ein wenig Luft im Bauch und damit auch deren gelegentlicher Abgang physiologisch normal sind, steigt die Frequenz bei Blähungen deutlich an. Je nach Umfang der Gasentwicklung können außerdem teils heftige Bauchschmerzen dazu kommen.

Blähungen: Was hilft?

Blähungen sind nicht per se behandlungsbedürftig. Ob Patienten aktiv etwas tun müssen oder sogar den Arzt aufsuchen sollten, hängt zum einen von der Ursache, zum anderen von der Intensität und Wiederkehr der Symptome ab.

Schulmedizin gegen Blähungen

In der Apotheke gibt es verschiedene Mittel gegen Blähungen, die sich als erste Hilfe eignen. Sogenannte Entschäumer lassen die Blasen der Gasansammlungen zusammenfallen und fördern den Abgang der Luft aus dem Darm. Sie zielen vor allem auf Gase, die direkt vor Ort in der Verdauung entstehen.

Krampflösende Medikamente helfen besonders bei starken Bauchschmerzen, die durch die Dehnung des Darms während der Blähungen und die Verspannung der Muskulatur verursacht werden. Sie beruhigen die angespannten Muskeln und lindern so die Schmerzen.

Bei eher leichten Blähungen kommen verdauungsfördernde Medikamente zum Einsatz, die oft ausgleichend auf den Darm wirken und so die Ausgasung reduzieren.

Bei bestimmten Nahrungsmittelintoleranzen können Enzympräparate unterstützen. Wer etwa lactoseintolerant ist, kann beim Genuss von Milchprodukten mit künstlich zugeführter Lactase Verdauungsstörungen vermeiden. Die künstlichen Enzyme spalten die Lactose im Darm. Die typischen Symptome bleiben dann aus.

Soweit eine andere Erkrankung hinter den Blähungen als Ursache steht, muss außerdem diese gezielt behandelt werden, um die chronischen Beschwerden loszuwerden.

Hausmittel: Hilfe bei Blähungen

Genauso wie es blähende Lebensmittel gibt, gibt es auch entblähende. Die machen sich viele Hausmittel zunutze. Verdauungstees mit einer Mischung aus Fenchel, Anis und Kümmel leisten bei ernährungsbedingten und eher leichten Blähungen gute Dienste. Melisse, Salbei, Wermut, Ingwer und Gelbwurz hält die Pflanzenapotheke ebenfalls für Blähungen bereit.

Ebenfalls schnelle Erleichterung schafft Wärme. Als Wärmflasche oder warmer Bauchwickel tut sie gut, indem sie die Muskulatur entspannt.

Unterstützen lässt sich der lindernde Effekt dieser Maßnahmen mit einer sanften Bauchmassage. Dafür fahren die Handballen in kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn über den Bauch. So hilft die Massage, die Luft aus dem Darm zu treiben.

Blähungen vorbeugen

Wer zu Blähungen neigt, sollte stark blähende Lebensmittel nur in Maßen genießen oder ganz meiden. Verdaulicher werden Gerichte außerdem mit entblähenden Gewürzen wie Kümmel, Majoran, Anis oder Rosmarin. Auch Umsteigen von kohlensäurehaltigen Getränken auf stille lohnt sich oft.

Außerdem hilft ein Überdenken der Essgewohnheiten. Gründlich kauen, langsam und in Ruhe Essen und lieber kleine Portionen als eine große Mahlzeit – so verschluckt man unter anderem weniger Luft. Zusätzlich wird die Verdauung entlastet und die Darmbakterien haben weniger Nahrung, die Sie unter Bildung von Gasen selbst verdauen.

Auch Bewegung ist bei Blähungen eine gute Hilfe. Der berühmte Verdauungsspaziergang baut Flatulenzen dabei genauso vor wie viele Ausdauersportarten. Wer also radelt, walken oder joggen geht, tut seiner Verdauung in jedem Fall etwas Gutes.

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Erstellt:
20.07.2020, 13:56 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 05sec
zuletzt aktualisiert: 20.07.2020, 13:56 Uhr

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