Dieses Afrika verändert sogar das Actionfilm-typische (Happy) End.

Blood Diamond

Dieses Afrika verändert sogar das Actionfilm-typische (Happy) End.

24.11.2015

Von Dorothee Hermann

Blood Diamond

Man weiß nicht so recht, ob es ein echter oder nur ein gefühlter Winter ist, der die Figuren in Altmeister Alain Resnais? jüngstem Film einhüllt ? so künstlich wirken die Räume, in denen sie sich bewegen. Vielleicht bestehen sie ja auch nur in der Imagination, verschwimmen mit einem Wimpernschlag ineinander.

Sogar in Innenräumen sieht man unter anderen Resnais? Dauer-Darsteller Pierre Arditi, Sabine Azéma und André Dussolier häufig noch von einer Schneeschicht bedeckt, als wäre es in diesem Drinnen auf noch unheimlichere Weise unwirtlich als draußen. Aber keine Angst, es gibt nicht nur Rieselbilder in Nichtfarben. Barmann Lionels (Pierre Arditi) Arbeitsplatz schimmert in allen Tönungen des Regenbogens. In der eleganten Wohnung, die der Wohnungsmakler Thierry (André Dussolier) mit seiner Blind- Date-süchtigen jungen Schwester teilt, verspricht allerdings nur das Sadomaso-angehauchte Video einen müden Kick. Thierrys Sekretärin Charlotte (Sabine Azéma) scheint darauf auf verrucht zu machen.

Sie alle scheint eine gewisse Drohung zu verbinden: jene der Einsamkeit. „Schließlich gehen wir doch meist allein durchs Leben?, heißt es einmal. „Nach „Smoking ? No Smoking? hat der Mitbegründer der Nouvelle Vague mit „Coeurs? ein weiteres Theaterstück des Briten Alan Ayckbourn („Private Fears in Public Places?) in bestechende Bilder übersetzt. Das trug dem 84-Jährigen bei der diesjährigen Mostra in Venedig einen silbernen Löwen ein.

Ab 20. November 2007 als Leih-DVD, ab 14. Dezember als Kauf-DVD (Anbieter: Arthaus)