Empfingen·Fußball-Bezirkspokal

Böhm schießt TuS ins Endspiel

Ergenzingen gelingt in Empfingen mit dem Tor zum 2:1 in der vierten Minute der Nachspielzeit der Einzug ins Pokalfinale.

23.04.2019

Von Martin Körner

Im Alleingang: Philipp Kress (Mitte) vom TuS Ergenzingen gegen die Empfinger Marcel Trick (links) und Florian Schweizer. Bild: Ulmer

Im Alleingang: Philipp Kress (Mitte) vom TuS Ergenzingen gegen die Empfinger Marcel Trick (links) und Florian Schweizer. Bild: Ulmer

Welch glückliches Händchen von Ergenzingens Trainer Heiko Kieferle. Gerade war die vierte Minute der Nachspielzeit angebrochen, da kam Tobias Böhm ins Spiel – knapp 20 Sekunden später erhielt Böhm auf der linken Strafraumkante den Ball zugespielt, er legte sich das Spielgerät kurz zurecht und vollendete flach zum umjubelten 2:1-Siegtor. „Tobi ist bekannt für solche Dinger. Wenn er aufs Feld kommt, passiert halt etwas. Dass er so schnell was reißt, war aber schon überraschend“, sagte Coach Kieferle.

Damit steht der TuS Ergenzingen nach 15 Jahren wieder einmal im Bezirkspokalfinale. 2004 siegte der TuS übrigens in Gündringen gegen die SG Altheim/Grünmettstetten mit 2:0, Heiko Kieferle kann sich genau erinnern, denn er war als Spieler dabei: „Ich habe damals einen Elfmeter zum 2:0-Endstand verwandelt.“

Gestern versprach Empfingens Stadionsprecher Klaus Lang bei der Begrüßung den gut 250 Besuchern „ein spannendes Spiel“. Schaut man auf den Zeitpunkt der Entscheidung, hatte Lang sicherlich recht. Im Spiel selbst allerdings hatte der TuS die höhere Anzahl der Ballanteile. „Das hatten wir auch so erwartet“, sagte Empfingens Trainer Philipp Wolf. „Unser Ziel war es, dem Gegner wenig Torchancen zuzulassen und mit Standards sowie Konter versuchen, den Lucky Punch zu setzen.“ Dies gelang der SG auch überwiegend, entsprechend erlebten die Zuschauer in der ersten Halbzeit wenig Höhepunkte vor beiden Toren.

Elfmeter sorgt für Diskussionen

Einmal musste Empfingens Keeper Andre Tischler eingreifen, da entschärfte er den Flachschuss von Sergen Erdem sicher (11.). Die zweite Toraktion entstand nach einer halben Stunde. Ergenzingens Abwehrmann Kai Frank köpftenach Ecke von Marvin Wohlbold knapp neben den Torpfosten. Empfingen kam nur sporadisch nach vorne, da funktionierte Trainer Wolf Spielführer Marcel Trick – ansonsten in der Defensive tätig – zum Stürmer um. Dazu brachte er zu Beginn der zweiten Hälfte mit Denis Weing den Spielertrainer der Zweiten Mannschaft. „Bei uns fehlten heute sechs Mann von der etatmäßigen Offensive“, klagte der Empfinger Coach.

Empfingen verteidigte auch nach dem Wechsel recht eifrig, Ergenzingen versuchte es zunächst mit einem Distanzschuss von Kapitän Rafael Ress, der knapp am Kasten vorbeisegelte (48.). Fünf Minuten später dann die Führung für den TuS: Zunächst legte Schiedsrichter Robin Bosch (Klosterreichenbach) die Vorteilsbestimmung ausgezeichnet aus, da konnte Erdem auf der linken Seite ins Zentrum zu Sandro Mihic passen, der täuschte kurz einen Schuss an, zog aber am Empfinger Keeper vorbei und schob zur 1:0-Führung ein.

Für Diskussionsstoff auf den ansonsten recht ruhigen Zuschauerrängen sorgte dann Schiri Bosch in der 62. Minute mit seiner Elfmeterentscheidung für die SG. Nico Rebmann brachte eine Freistoßflanke Richtung Torraum, TuS-Torspieler Sebastian Katz kam aus dem Kasten, drückte dabei Marcel Trick zu Boden und faustete den Ball nach vorne. Bosch deutete sofort auf den Punkt. Für SG-Trainer Wolf war der Elfer vertretbar: „Marcel wurde vom Torwart nach untern gedrückt.“ Ergenzingens Heiko Kieferle sah hier kein Vergehen: „Basti machte alles richtig und faustete den Ball kontrolliert weg.“ Nico Rebmann verwandelte den Elfer flach zum 1:1 (63.).

Das Bild veränderte sich kaum, Ergenzingen versuchte Lücken zu finden, Empfingen stand jedoch recht sicher. Die nächste gefährliche Strafraumaktion dann in der 80. Minute. Erdem erlief sich einen lang gespielten Ball von Daniel Amann, drang in den Strafraum ein und wurde kurz vor der Grundlinie von zwei Empfinger in die Zange genommen. Schiri Bosch zeigte erneut auf den Punkt. Doch Robin Hebold scheiterte an Torwart Andre Tischler, er wehrte den Strafstoß ab. „Den Elfmeter hätten wir vermeiden können“, monierte Coach Wolf.

Es folgte die Nachspielzeit und der eingangs erwähnte Siegtreffer von Joker Tobias Böhm. Schiedsrichter Bosch packte nochmals zwei Minuten drauf und erneut Böhm setzte das Spielgerät in der sechsten Nachspielminute gegen das Außennetz. Dann war Schluss und Ergenzingen feierte den Finaleinzug. Beide Trainer waren sich am Ende einig, dass der Ergenzinger Sieg in Ordnung ging. Heiko Kieferle: „Wir hatten das Spiel jederzeit unter Kontrolle.“ SG-Coach Wolf: „Der K.o.-Schlag in der Nachspielzeit war bitter, aber der Elfmeter war heute auch unsere einzige Torchance.“

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Erstellt:
23.04.2019, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 23.04.2019, 01:00 Uhr

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