Formel 1

Bottas tritt schweres Erbe an

Mercedes setzt auf den 27-jährigen Finnen als Nachfolger von Weltmeister Rosberg. Talent Wehrlein muss sich erst noch beim Schweizer Sauber-Team beweisen.

18.01.2017

Von THOMAS GRUBER

Künftig sind Lewis Hamilton und Valtteri Bottas Team-Rivalen bei Mercedes. Ob sie sich dann auch noch so freundlich begegnen? Foto: dpa

Künftig sind Lewis Hamilton und Valtteri Bottas Team-Rivalen bei Mercedes. Ob sie sich dann auch noch so freundlich begegnen? Foto: dpa

Melbourne. Nach dem von allen unerwarteten Rücktritt von Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg hat Mercedes die Hängepartie um seinen Nachfolger beendet und setzt wie berichtet künftig auf Valtteri Bottas. Die Silberpfeile stellten den 27-jährigen Finnen nach wochenlangen Verhandlungen mit dem Williams-Rennstall als neuen Teamkollegen von Lewis Hamilton vor. Für Pascal Wehrlein zerschlugen sich damit die Hoffnungen auf den Aufstieg in den Weltmeister-Rennstall. Der Worndorfer verlässt das insolvente Manor-Team und absolviert nun ein Lehrjahr bei Sauber.

„Valtteri ist ein bodenständiger Junge: Er ist überhaupt nicht abgehoben, unkompliziert und voll konzentriert“, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff über Rosbergs Nachfolger. „Jetzt werden wir sehen, ob er mit der Herausforderung wachsen und um Rennsiege sowie Weltmeisterschaften mitkämpfen kann.“

Das Cockpit von Bottas bei Williams übernimmt wiederum Felipe Massa, der seine Rente noch mal um eine Saison verschiebt. „Ich glaube, dass es eine Weile dauern wird, bis ich realisiert habe, dass dies wirklich passiert“, räumte Bottas ein. „Für mich geht definitiv wieder ein Traum in Erfüllung, für ein weiteres Team mit solch einer großartigen Geschichte fahren zu dürfen.“ Nach vier Jahren bei Williams will Bottas den nächsten Karrieresprung bewältigen. „Ich stecke voller Energie und fühle mich bereit, um die Arbeit in diesem Jahr und hoffentlich noch vielen weiteren Jahren mit Mercedes aufzunehmen“, versicherte er durchaus weitsichtig. Zur Vertragslaufzeit machten die Silberpfeile aber keine Angaben.

Für Bottas sprach seine Erfahrung von 77 Grand Prix, in denen er es neunmal auf das Podium schaffte. In seinen vier Jahren in der Königsklasse hat der Finne nachgewiesen, dass er es mit der Spitze aufnehmen kann.

In den Verhandlungen mit Williams konnte Mercedes den englischen Konkurrenten dem Vernehmen nach mit einem deutlichen Preisnachlass für die Kundenmotoren überzeugen. Zwar war Bottas bei Williams als Lehrmeister für den 18 Jahre alten Neuzugang Lance Stroll aus Kanada eingeplant. Diese Rolle wird nun aber der Brasilianer Massa übernehmen. Der 35-Jährige ließ sich das Angebot nicht entgehen und verschiebt seine Rente.

Mit Sicherheit kein Nachteil im wochenlangen Poker um Bottas dürfte auch gewesen sein, dass Mercedes-Motorsportchef Wolff schon länger zum Management-Team des Finnen gehört. Zudem wechselt der bisherige Mercedes-Technikchef Paddy Lowe wohl zu Williams. dpa

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Erstellt:
18.01.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 08sec
zuletzt aktualisiert: 18.01.2017, 06:00 Uhr

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