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Bruxismus - Was tun gegen Zähneknirschen?

28.06.2018

Bild: Pixabay.de

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Was unter Bruxismus zu verstehen ist
Bruxismus ist der medizinische Fachbegriff für das Zusammenpressen der Zähne oder das nächtliche Zähneknirschen. Hierbei handelt es sich um ein weit verbreitetes Phänomen, welches sich bei etwa 30 Prozent der Bevölkerung äußert. In der Zahnmedizin wird diese Form der Schlafstörung als Parafunktion angesehen. Hierunter fallen sämtliche Aktivitäten des Kauapparates, welche nicht der Zerkleinerung von Nahrung, dem Sprechen oder sonstigen natürlichen Vorgängen dienen. Beispiele hierfür sind das Kauen der Nägel sowie das selbstverletzende Beißen von Wangeninnenseiten oder Lippen. Grundsätzlich ist das Knirschen sowie Pressen nicht schädlich und dient vielen Betroffenen als emotionales Entlastungsventil. Auf Dauer kommt es jedoch infolge des Aufeinanderpressens der Zähne zu Schäden und Beschwerden. Schließlich wirken beim Knirschen auf Kauapparat und Zähne bis zu mehreren hundert Kilogramm.

Mögliche Ursachen von Bruxismus
Zähneknirschen ist in vielen Fällen ein Stressventil. Betroffene scheinen oft den tagsüber erlebten Stress nachts durch Zähnepressen verarbeiten zu wollen. Die meisten knirschen dabei während der REM- bzw. Traumphasen. Andere mögliche Ursachen für Bruxismus sind schlecht sitzende Zahnfüllungen und Zahnersatz, Erkrankungen des Zahnhalteapparats sowie funktionelle Störungen des Kiefergelenks (craniomandibuläre Dysfunktion). Bei Personen, die zu Bruxismus neigen, kann der Genuss koffeinhaltiger Getränke oder Alkohol das Zähneknirschen fördern.

Weshalb der Besuch beim Zahnarzt unerlässlich ist
Menschen die unter Bruxismus leiden, bekommen das Zähnepressen und Zähneknirschen während der Nacht nicht mit. Oft machen sich die Auswirkungen des malträtierten Kauapparates erst sichtbar, wenn etwas nicht stimmt. Um Bruxismus frühzeitig feststellen und unerwünschte Folgeschäden zu vermeiden, ist ein regelmäßiger Zahnarztbesuch unabdingbar. Schließlich wird diese Störung als Zufallsbefund beim Zahnmediziner entdeckt. Diagnostiziert wird Bruxismus dabei anhand typischer Warnsignale. Dies können Zahnfleischbluten, Kieferschmerzen, Kieferknacken, Kopfschmerzen, Tinnitus, Schwindel, Muskelkater, Veränderungen der Kaumuskulatur, Spannungen im Gesicht, Überempfindlichkeit an Zahnhälsen oder abgeriebene Zähne an Schneidezahnkanten und Kauflächen sein. Dies ist nicht verwunderlich, zumal der Druck beim nächtlichen Pressen und Knirschen das 10- bis 30-fache des normalen Kaudrucks beträgt. Eindeutige Hinweise sind Schäden an Zähnen, welche weit über die gewöhnliche, physiologische Abnutzung hinausgehen, wie Fissuren und eine gespaltene Zahnsubstanz.

Wie eine Aufbissschiene gegen Bruxismus wirkt
Wird nächtliches Zähneknirschen festgestellt, soll in der Regel eine Aufbissschiene für Abhilfe sorgen. Das auch als Zahn- oder Knirscherschiene bekannte Hilfsmittel soll das unbewusste Pressen der Zähne und die hieraus resultierenden gesundheitlichen Schädigungen und Beschwerden unterbinden. Sie schützen den Zahnapparat vor Abnutzung infolge des Aneinanderreibens der Zähne bei starkem Aufbiss. Zugleich unterstützen Sie die Patienten dabei, den Unterkiefer in eine erholsame sowie kieferorthopädisch korrekte Ruheschwebelage zu bringen und unbewusste Automatismen zu verlernen. Weil die Aufbissschiene mit ihrer Dicke von etwa einem Millimeter eine größere Distanz zwischen Ober- und Unterkiefer herstellt, vermag sie die korrekte Stellung des Unterkiefers zu unterstützen. Bereits der Zustand einer entspannten Position des Unterkiefers vermag den Automatismus des Zähnepressens oder Knirschens bei starkem Aufbiss zu unterbrechen. Gut angepasste Aufbissschienen werden so hergestellt, dass die Patienten bestimmte Bewegungen wie das Pressen nicht mehr ausführen können, wodurch die Fehlbewegungen unter günstigen Voraussetzungen nicht länger ausgeführt werden. Die Anfertigung einer Knirscherschiene erfordert einen Abdruck des Gebisses beim Zahnarzt und anschließend die Umsetzung in einem Dentallabor. In Abhängigkeit der detaillierten Diagnose besteht die Knirscherschiene aus transparentem, farblosem Kunststoff in weicher gummiartiger oder harter Ausführung.

Welche Maßnahmen noch gegen Bruxismus helfen können
In den meisten Fällen führt der Einsatz einer Aufbissschiene zu dem gewünschten Ergebnis. Sollte sich der Bruxismus allerdings als besonders hartnäckig erweisen, kann der Zahnarzt eine sogenannte Okklusionsschiene empfehlen. Diese erfordert gegenüber der Knirscherschiene eine noch aufwendigere und speziellere Maßanfertigung. Dem Begriff „Okklusion“ lässt sich entnehmen, dass es bei dieser Schiene sehr stark auf das richtige Aufeinandertreffen der Zähne ankommt. Schließlich sollen die beiden Zahnreihen bei geschlossenem Mund möglichst passgenau aufeinander liegen. In der Dentalmedizin wird in diesem Zusammenhang zwischen einer feinen sowie einer groben Verzahnung unterschieden. Bei der feinen Verzahnung geht es um den Zusammenschluss der Kauflächen der Backenzähne beim Schließen des Kiefers. Unter der Grobverzahnung ist hingegen das Zusammentreffen der beiden Zahnreihen führenden Eck- und Schneidezähne zu verstehen. Jede Person hat sein eigenes Muster aus Vertiefungen und Höckern. Beim Kauen und Zähnepressen verläuft die Kraftübertragung genau über diese Kontaktpunkte.

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Erstellt:
28.06.2018, 13:47 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 11sec
zuletzt aktualisiert: 28.06.2018, 13:47 Uhr

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