Landwirtschaft

Büffelfrischkäse in Berlin beliebt

Markus und Tatjana Steinwand vom Dürrenmettstetter Büffelhof haben mit dem Produkt auf der „Grünen Woche“ in der baden-württembergischen Landesvertretung Politprominenz begeistert. Koch Georg Barta hatte ein Tiramisù kreiert.

29.01.2019

Von Cristina Priotto

Markus Steinwand (links) zeigt Landwirtschaftsminister Peter Hauk ein Tiramisù mit Frischkäse von Dürrenmettstetter Büffeln.

Markus Steinwand (links) zeigt Landwirtschaftsminister Peter Hauk ein Tiramisù mit Frischkäse von Dürrenmettstetter Büffeln.

Normalerweise sind Markus und Tatjana Steinwand auf dem Büffelhof in Dürrenmettstetten kräftig eingespannt: Die Versorgung der Wasserbüffel, die Käse- und Fleischproduktion sowie die Vermarktung im Hofladen, dem Automaten, auf Märkten und per Versand halten das junge Landwirtsehepaar ordentlich auf Trab.

Doch jetzt durften die beiden Dürrenmettstetter auf der „Internationalen Grünen Woche“ in Berlin einer illustren Schar geladener Gäste Herkunft, Herstellung und Besonderheiten der Produkte von Wasserbüffeln erklären.

Den Kontakt zwischen den Direktvermarktern aus dem kleinsten Sulzer Stadtteil und der Hauptstadt hatte Georg Barta hergestellt. Der Koch des „Ochsens zu Diefenbach“ aus Sternenfels hat schon öfters für Empfänge bei der „Grünen Woche“ gekocht.

Bartas Restaurant in Sternenfels wird regelmäßig vom Büffelhof Steinwand beliefert. Daher kannte der Koch die Produkte
– und kam dieses Jahr auf die Idee, für das Menü aus regionalen Produkten aus Baden-Württemberg Büffelfrischkäse zu verwenden.

Georg Barta hatte als Dessert gemeinsam mit einem Patissier ein Tiramisù aus dem Büffelfrischkäse als Mascarpone-Ersatz, Langenburger Wibele als Biskuit, Eischaum, Espresso, Nusslikör und Zucker kreiert und dieses bei der baden-württembergischen Landesvertretung in Berlin vorgestellt. „Das kam so gut an, dass wir zur ‚Grünen Woche’ eingeladen wurden“, berichtete Tatjana Steinwand am Montag im Gespräch mit der SÜDWEST PRESSE stolz.

So flogen die jungen Landwirte am vorvergangenen Samstag nach Berlin, während die beiden Söhne bei den Großeltern in Dürrenmettstetten blieben, erstmals ohne Mama und Papa.

Bei der „Kulinarischen Spurensuche“, wie der Empfang des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz im Rahmen der „Grünen Woche“ heißt, gab es für die rund 450 geladenen Gäste am Samstag ein Acht-Gänge-Menü – ausschließlich aus regionalen Produkten aus Baden-Württemberg, die handwerklich von Familienbetrieben hergestellt werden. „Jeder der vertretenen Erzeuger stellte sein verwendetes Produkt vor und erklärte die Herkunft und die Herstellung“, erzählt Steinwand. Trotz des außergewöhnlichen Anlasses und der großen Ehre war das Landwirte-Paar nicht aufgeregt. „Wir hatten ja den Vorteil, dass wir nicht kochen, sondern es nur präsentieren mussten“, sagt Tatjana Steinwand.

Der Empfang sei sehr gut vorbereitet gewesen, lobt die Wahl-Dürrenmettstetterin. „Es waren nur Fachleute da, deshalb waren auch die Gespräche entsprechend“, berichtet die junge Frau.

Das besondere Tiramisù von „Schmeck den Süden“-Koch Barta mit Büffelfrischkäse Natur ließen sich unter anderem auch Landwirtschaftsminister Peter Hauk, Staatsekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch und Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbands, munden. „Das Tiramisù hat sehr großen Anklang gefunden“, erzählt Tatjana Steinwand zufrieden. Zudem gab’s den reinen Natur-Frischkäse, um den Grundgeschmack kennenzulernen.

Die Gelegenheit nutzten die Dürrenmettstetter Landwirte, um neue Beziehungen zu knüpfen. „Es war sehr interesssant, weil wir neue Ideen gefunden und viele Visitenkarten veteilt haben“, zieht die Büffelhalterin positive Bilanz.

Außer für kurze Blicke auf den Reichstag und das Brandenburger Tor blieb den Dürrenmettstettern kaum Zeit für Berlin-Sightseeing.

„Es war gut, als Landwirt mal rauszukommen, um unsere Arbeit von einer anderen Seite zu sehen“, ist Tatjana Steinwand dankbar. Wichtiger sei aber, sich auf dem Hof um die Tiere zu kümmern.

Das Tiramisù hat die junge Frau zu Hause ausprobiert: „Es ist sehr knifflig, aus schweren Produkten einen leichten Schaum hinzukriegen“, stellte Steinwand fest.

Da die Büffelhof-Produkte jetzt bei „Schmeck den Süden“-Köchen bekannt sind, könnten schon bald die nächsten Anfragen kommen.

Bei der „Grünen Woche“ in Berlin wurden die geladenen Gäste mit einem Tiramisù aus Büffelfrischkäse aus Dürrenmettstetten verköstigt. Koch Georg Barta (Vierter von rechts) hatte das Dessert kreiert. Tatjana Steinwand (Dritte von links) und Ehemann Markus Steinwand (Dritter von rechts) erklärten unter anderem Landwirtschaftsminister Peter Hauk (Fünfter von rechts) Herkunft und Herstellung. Bilder: André Wagenzik

Bei der „Grünen Woche“ in Berlin wurden die geladenen Gäste mit einem Tiramisù aus Büffelfrischkäse aus Dürrenmettstetten verköstigt. Koch Georg Barta (Vierter von rechts) hatte das Dessert kreiert. Tatjana Steinwand (Dritte von links) und Ehemann Markus Steinwand (Dritter von rechts) erklärten unter anderem Landwirtschaftsminister Peter Hauk (Fünfter von rechts) Herkunft und Herstellung. Bilder: André Wagenzik

„Grüne Woche“ in Berlin:

Die „Internationale Grüne Woche“ in Berlin gibt es seit 1926, mit einigen Unterbrechung wegen des Zweiten Weltkriegs, Seuchen oder Baustellen.

Der Name geht auf die Kleidung der Forst- und Landwirtschaftsbesucher zurück, die grüne Lodenmäntel trugen.

Aussteller waren 1725 dabei aus 62 Ländern. Das Gastland war Finnland.

Besucher kamen zwischen 17. und
27. Januar rund 400000.

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Erstellt:
29.01.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 49sec
zuletzt aktualisiert: 29.01.2019, 01:00 Uhr

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