Auszeichnung

Bürgerstiftungerhält Siegel

Einige Projekte hat die Mössinger Bürgerstiftung schon realisiert. Jetzt bekam sie ein Gütesiegel verliehen.

11.10.2016

Von cay

307 Bürgerstiftungen mit Gütesiegel gibt es in Deutschland, 13 von ihnen haben das Siegel im laufenden Jahr erhalten – die Mössinger Bürgerstiftung ist eine davon. Vorstand Dieter Schneider nahm das Gütesiegel des Bundesverbands Deutscher Stiftungen am 30. September in Berlin entgegen: Stiftungen, die die das Zertifikat des Bundesverbands bekommen möchten, müssen sich streng an die „10 Merkmale einer Bürgerstiftung“ halten, erklärt der Vorsitzende Günter Georg Kinzel gestern bei einem Pressegespräch. „Einfach durchwinken geht nicht“, sagt der 77-Jährige.

„Das ist kein Massenprodukt“, so Schneider. „Wir befinden uns jetzt im guten Kreis anerkannter Bürgerstiftungen.“ Die geforderten „zehn Gebote“ träfen „zu 100 Prozent“ auf die Mössinger Bürgerstiftung zu. Eine Bürgerstiftung soll demnach gemeinnützig sein und das Gemeinwesen stärken, erläutert Schneider. Zu verstehen hat sie sich als „Element einer selbstbestimmten Bürgergesellschaft“ und errichtet wird sie in der Regel von mehreren Stiftern. „Und Unabhängigkeit ist uns ganz wichtig“, sagt der 62-Jährige: Eine Bürgerstiftung ist wirtschaftlich und politisch unabhängig, außerdem konfessionell und parteipolitisch nicht gebunden. Sie wirkt in einem breiten Spektrum und macht ihre Projekte öffentlich.

Vorstand und Stiftungsrat freuten sich sehr über die Auszeichnung, erklären Kinzel und Schneider: „Alle Stifterinnen und Stifter dürfen sich darauf verlassen, dass sie sich in einer Stiftung engagieren, die alle Kriterien einer der Gemeinnützigkeit verpflichteten Bürgerstiftung erfüllt.“ Im Idealfall ermuntere das Zertifikat bislang noch Unentschlossene dazu, sich in der Mössinger Bürgerstiftung zu engagieren.

Seit ihrer Gründung im letzten Dezember hat die Mössinger Stiftung schon einiges auf die Beine gestellt. „Wir müssen uns nicht verstecken, wir haben schon eine ganze Menge gewuppt“, blickt Kinzel zurück: von „Gymnastik im Grünen“ über das „Diner en blanc“ im Sommer auf dem Löwensteinplatz bis hin zur Verleihung des Jugendpreises oder einer Stadtrundfahrt für Neubürger. „In der Pipeline“ sind laut Kinzel noch viele andere Projekte: eine öffentliche Bücherzelle etwa, Kochkurse, Fahrrad-Service-Stationen, eine Konzertmuschel auf dem Pausa-Areal – und nicht zuletzt ein Bürgermobil für Mössingen.

Acht ehrenamtliche Fahrer konnten bisher für ein Bürgerauto gewonnen werden. „Bürgermobil“ oder „Bürgerauto“ – der Name steht noch nicht fest. In Betrieb genommen wird das Bürgermobil voraussichtlich im Februar oder März. Optimal wäre es, wenn sich noch mehr Freiwillige als Fahrer melden würden. 4000 bis 5000 Euro jährlich brauche man, um ein solches Auto betreiben zu können. Einen Großteil der Summe fürs erste Jahr hat die Bürgerstiftung bereits beisammen.

Was fehlt, das sind noch mehr Leute, die aktiv mitmachen. „Ideal wäre es, wenn die Identität der Stadt Mössingen gefördert würde durch Dinge, die wir machen. “