Bundestagswahl

CDU-Kandidat Klaus Mack gewinnt deutlich

Saskia Esken (SPD) bestätigt ihr Erststimmen-Ergebnis der vorigen Bundestagswahl und profitiert von ihrem ersten Platz auf der Landesliste.

27.09.2021

Von Manuel Fuchs

Klaus Mack heißt der Sieger der Bundestagswahl im Wahlkreis 280, der sich aus den Landkreisen Freudenstadt und Calw zusammensetzt. Der Bürgermeister von Bad Wildbad vereinte 35,2 Prozent der Erststimmen auf sich; 28,4 Prozent der Wählerinnen und Wähler entschieden sich außerdem mit der Zweitstimme für ein Kreuz bei Macks Partei, der CDU. Bemerkenswert sind die Unterschiede zwischen Erst- und Zweitstimmen in seiner Heimatgemeinde: Mack bekam 43,8 Prozent der Erststimmen, Saskia Esken 15,8. Bei den Zweitstimmen war die SPD der CDU in Bad Wildbad mit 21,9 zu 27,8 Prozent deutlich dichter auf den Fersen.

Klaus Mack (CDU) zieht als Direktkandidat, Saskia Esken (SPD) über die Landesliste in den Bundestag ein. Bilder: Karl-Heinz Kuball...

Klaus Mack (CDU) zieht als Direktkandidat, Saskia Esken (SPD) über die Landesliste in den Bundestag ein. Bilder: Karl-Heinz Kuball...

Mack folgt mit dem Direktmandat auf den langjährigen Bundestagsabgeordneten und Parlamentarischen Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel, der bei dieser Wahl nicht mehr antrat. 2017 hatte Fuchtel 43,3 Prozent der Wähler für sich gewinnen können, 37,2 Prozent hatten damals ihrer Stimme der CDU gegeben. Der Wahlkreis 280 folgt also dem Bundestrend, wo die CDU/CSU gegenüber dem Ergebnis aus 2017 ungefähr achteinhalb Prozentpunkte einbüßte. Gefährdet war Macks Sieg dennoch nie.

Saskia Esken (SPD)

Mit 16,8 Prozent auf Platz 2 der Erststimmen im Wahlkreis Calw/Freudenstadt kam die SPD-Kandidatin und Mit-Parteivorsitzende Saskia Esken. Sie war bereits bei der Bundestagswahl 2017 angetreten und hatte damals 16,9 Prozent der Erststimmen bekommen. 14,4 Prozent der Wähler im Wahlkreis 280 hatte 2017 ihre Zweitstimme der SPD gegeben; dieses Jahr waren es 18,7 Prozent.

CDU-Kandidat Klaus Mack gewinnt deutlich

Anders als vor vier Jahren war der Wahlabend für Esken keine Zitterpartie: Mit Platz 1 auf der Landesliste der Baden-Württembergischen SPD war ihr das Bundestagsmandat schon vor der Wahl nur in unrealistisch konstruierten Szenarien zu nehmen gewesen. In ihrer Heimatgemeinde Calw schnitt Esken mit 19,4 Prozent der Erststimmen überdurchschnittlich ab, musste sich aber auch hier dem CDU-Bewerber Klaus Mack (31,5 Prozent) geschlagen geben.

Michael König (FDP)

Der FDP-Kandidat aus Horb, Michael König, vereinte 12,9 Prozent der Erststimmen auf sich, seine Partei bekam im Wahlkreis 16,8 Prozent der Zweitstimmen. Das FDP-Ergebnis in Baden-Württemberg genügte König nicht, um über die Landesliste in den Bundestag einzuziehen: Er hatte dort Platz 19 inne; 14 Kandidaten (wiederum Stand Redaktionsschluss) wird die FDP aus Baden-Württemberg in den Bundestag entsenden. Vielleicht ein kleiner Trost: In seinem Heimatort Horb schnitt König überdurchschnittlich gut ab, erhielt mit 22,4 Prozent sogar mehr Erststimmen als die SPD-Kandidatin Esken (16,1 Prozent).

Königs Vorgänger als FDP-Kandidat im Wahlkreis 280, Dr.Lutz Hermann, hatte 2017 bei der Bundestagswahl 9,3 Prozent der Erststimmen bekommen; 14,3Prozent der Zweitstimmen waren an die FDP gegangen.

Marcus Lotzin (AfD)

Marcus Lotzin aus Altensteig, der für die AfD kandidierte, vereinte 12,3 Prozent der Erststimmen auf sich, was etwas unter dem Ergebnis seines Vorgängers Uwe Burkart vor vier Jahren liegt; der hatte 14,1 Prozent der Erststimmen bekommen. Auch Zweitstimmenanteile verlor die AfD im Wahlkreis Freudenstadt: Sie bekam 12,3 Prozent, 2,7 Prozentpunkte weniger als vor vier Jahren.

In seiner Heimatgemeinde Altensteig schnitten Lotzin und die AfD im Vergleich mit dem Wahlkreis mit jeweils 15,9 Prozent der Erst- und Zweitstimmen überdurchschnittlich gut ab. Eine Chance auf ein Bundestagsmandat hätte Lotzin nur mit einem Sieg bei den Erststimmen im Wahlkreis gehabt; er wurde nicht auf der Landesliste geführt.

Sara Haug (Grüne)

Die Rottenburgerin Sara Haug, Kandidatin der Grünen im Wahlkreis 280, profitierte nicht genug vom bundesweit immensen Aufwärtstrend ihrer Partei, um in den Bundestag einzuziehen: Mit Platz 32 auf der Landesliste der Partei war für Haug relativ früh am Wahlabend absehbar, dass es nicht für ein Mandat reichen würde. Stand Redaktionsschluss dürfen die Grünen in Baden-Württemberg 24 Kandidaten in den Bundestag entsenden, darunter fünf Direkt- und 19 Listenmandate.

Haug kommt gleichwohl das Verdienst zu, gegenüber der vorangegangenen Bundestagswahl mehr Wähler für sich als Kandidatin und für die Grünen als Partei begeistert zu haben: Für sie gaben 12,2 Prozent (+3,4 Prozentpunkte) der Wähler ihre Erststimme ab; die Grünen erhielten im Wahlkreis 280 11,8 Prozent (+2,3 Prozentpunkte) der Zweitstimmen. Andreas Kubesch, der 2017 für die Grünen im Wahlkreis 280 angetreten war, hatte 8,8 Prozent der Erststimmen, seine Partei 9,9 Prozent der Zweitstimmen erhalten.

Thomas Hanser (Die Linke)

Für Thomas Hanser aus Calw: wäre ein Einzug in den Bundestag mangels Listenplatz nur über das Direktmandat möglich gewesen. Er erhielt 2,0 Prozent der Erststimmen, 2,5 Prozentpunkte weniger als Lorena Müllner, die bei der Bundestagswahl vor vier Jahren für die Linke kandidiert hatte. Die Zweitstimmenanteile der Linken im Wahlkreis sanken 2021 gegenüber dem Niveau von 2017 ebenfalls um über die Hälfte: damals 5,1, aktuell 2,4 Prozent.

CDU-Kandidat Klaus Mack gewinnt deutlich