Tübingen · Kommunalwahl

CDU hängt Plakate mit Zwangsarbeiternamen ab

Die Christdemokraten hatten versehentlich mit einem Plakat in Tübingen geworben, auf dem Schindlers Liste abgebildet.

20.05.2019

Von ST

CDU-Wahlplakat BurgholzwegBild: Gonschior

CDU-Wahlplakat Burgholzweg Bild: Gonschior

Die Tübinger CDU hängt ihre Plakate mit Schindlers Liste ab. Das kündigte der Stadtverbandsvorsitzende Peter Lang am Montag an. Er schrieb: „Auf einem unserer Wahlplakate ist eine mechanische Schreibmaschine mit einem eingespannten Papierbogen abgebildet, die den Kontrast zu unserem Leitthema Digitalisierung darstellen soll. Auf dem Bogen können bei sehr genauem Betrachten Namen entziffert werden, die der Liste des Fabrikanten Oskar Schindler entstammen.“

Der Unternehmer hatte die jüdischen Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkriegs als unverzichtbar für seine Fabrik erklärt und sie damit vor dem Tod im Vernichtungslager der Nationalsozialisten bewahrt. Lang erklärte nun: „Wir wollen klarstellen: Es war definitiv nicht unsere Absicht, mit Schindlers Liste zu werben! Das Bild dieser Schreibmaschine entstammt einer öffentlich zugänglichen Internet Plattform. Es gab keinerlei Hinweise darauf, dass dieses Bild in Zusammenhang mit Oskar Schindler steht.“

Im Detail ist eine Liste zu sehen, auf der die Namen von jüdischen Zwangsarbeitern stehen. Bild: Gonschior

Im Detail ist eine Liste zu sehen, auf der die Namen von jüdischen Zwangsarbeitern stehen. Bild: Gonschior

Das Plakat „wurde von uns selbst in ehrenamtlicher Tätigkeit erstellt. Keineswegs wollen wir damit geschmack- oder pietätlos sein oder Gefühle verletzen. Vielmehr wollen wir mit unserem Plakat für die Weiterentwicklung unserer Bürgergesellschaft in Richtung Digitalisierung werben. Alles andere täte uns leid.“

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Erstellt:
20.05.2019, 17:09 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 34sec
zuletzt aktualisiert: 20.05.2019, 17:09 Uhr

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