Oper

„Carmen“ kommt 2019 nach Glatt

Die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, die „Stuttgarter Choristen“ und einige Solisten gestalten im Juli an vier Abenden das Werk von Georges Bizet.

19.09.2018

Von Cristina Priotto

Gastiert 2019 mit „Carmen“ bei den sechsten Opernfestspielen in Glatt: Die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz. Bild: Patrick Pfeiffer

Gastiert 2019 mit „Carmen“ bei den sechsten Opernfestspielen in Glatt: Die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz. Bild: Patrick Pfeiffer

Man muss das Programmheft der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz oder den Konzertkalender der „Stuttgarter Choristen“ sehr genau studieren, um zu erfahren, welche Oper nächstes Jahr in Glatt bei den Opernfestspielen aufgeführt wird: Es ist die „Carmen“ von Georges Bizet.

Das 1875 an der „Opéra Comique“ in Paris uraufgeführte Werk hatte Sven Gnass, Leiter der Opernfestspiele Glatt, eigentlich schon für 2015 vorgesehen. Damals wurde „Carmen“ kurzfristig durch Giacomo Puccinis „Tosca“ ersetzt. Gnass hatte dies seinerzeit unter anderem damit begründet, dass die Atmosphäre des Renaissance-Wasserschlosses nicht so recht zu Sevilla als Ort der Handlung passen würde. Das Glatter Schloss hat sich seither zwar nicht in Richtung spanisches Ambiente verändert, die Meinung des Chefs der Opernfestspiele hingegen offensichtlich schon.

Regie führt erneut Lars Franke, der im vergangenen Jahr mit einer Inszenierung von „Don Giovanni“ in Glatt debütierte. Der Berliner war schon 2017 auf Anhieb vom Ambiente des Wasserschlosses begeistert. So verwundert es kaum, dass Franke die Anfrage von Sven Gnass nach der erfolgreichen und harmonischen ersten Regie-Zusammenarbeit erneut positiv beschieden hat. Der Musiktheater-Regisseur ist es zwar gewohnt, in geschlossenen Opernhäusern wie Hannover, Stuttgart, Weißenhorn, Miskolc, Dresden, Rostock oder Vilnius große Opern auf die Bühne zu bringen, kam beim ersten Freiluft-Spektakel in Glatt 2017 aber offenbar auf den Geschmack.

Bei den Musikern setzt Gnass für „Carmen“ nicht wie bisher sonst auf das aus verschiedenen baden-württembergischen Ensembles zusammengewürfelte Residenzorchester Baden-Württemberg, sondern hat die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz verpflichtet. Das international besetzte Orchester vom Bodensee spielte 2012 schon einmal in Glatt, und zwar bei der „Gala dell‘opera“. Damals gab’s für das Publikum unwissentlich einen Vorgeschmack auf „Carmen“, denn die Ouverture und die Habanera standen auf dem Programm.

Für die Chorpartien hat Gnass die „Stuttgarter Choristen“ engagiert. Das Ensemble mit ausgebildeten Stimmen wurde 1979 als Chor für die Opernfestspiele Heidenheim gegründet und tritt jährlich bei über 20 Konzerten und Opernvorstellungen sowie bei Festspielen auf.

Das Werk auf Grundlage der 1847 veröffentlichten Novelle von Prosper Mérimée erzählt das turbulente Liebesleben der temperamentvollen und verführerischen Carmen zwischen Sergeant Don José, der zwischen Pflichtbewusstsein und Begehren schwankt und Leutnant Zuniga, der ebenfalls ein Auge auf die Zigeunerin geworfen hat. Die Oper endet, wie es sich gehört, tragisch.

Opernfreunde dürfen schon jetzt auf die vier Aufführungen beim Wasserschloss gespannt sein.

Lars Franke führt Regie. Bild: Priotto

Lars Franke führt Regie. Bild: Priotto

Opern in Glatt:

2006: „La Traviata“

2008: „Der Freischütz“

2012: „Gala dell‘opera“

2013: „Rigoletto“

2015: „Tosca“

2017: „Don Giovanni“

2019: „Carmen“